Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Hilden Das alte Schätzchen in der Nachbarschaft

Hilden · Der heutige Leverkusener Ortsteil hat vor 150 Jahren seinen Bahnhof bekommen. Eine Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte dort lockt Zugfans und Stadtgeschichtler: Die Züge, die dort hielten, gehörten zur Linie Haan-Deutz.

 Harald Manteufel, Walter Montkowski und Peter Odenthal zeigen Ausstellungsstücke.

Harald Manteufel, Walter Montkowski und Peter Odenthal zeigen Ausstellungsstücke.

Foto: UM

Vor 150 Jahren wurde in der Stadt Opladen der erste Bahnhof eröffnet. Dort hielten Züge der Linie Haan-Deutz der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft. Damit begann eine wechselvolle Geschichte, die jetzt in der Ausstellung "150 Jahre Bahnhof Opladen" im Haus der Stadtgeschichte Villa Römer zu sehen ist. Den Kern bilden die Foto- und Texttafeln, die Kurt Kaiß, Markus Tigges und Ulrich Müller im vergangenen Sommer zusammengetragen und 14 Tage lang im CBT-Wohnhaus Upladin gezeigt hatten. Viel zu kurz, fand Walter Montkowski von der Stadtgeschichtlichen Vereinigung und ergänzte diese Tafeln um weitere vertiefende Ausstellungsstücke.

Das größte ist das Schild "Opladen", das bis vor kurzem noch Reisenden auf Gleis 2 Orientierung bot. In Vitrinen sind außerdem Dokumente aus dem Stadtarchiv ausgestellt. Beispielsweise sind Urkunden zu sehen, die unter anderem zeigen, dass ein Lokführergehalt 1907 ganze 1700 Mark pro Jahr betrug. Oder der Schriftwechsel zwischen dem Opladener Bürgermeister und der Königlichen Eisenbahndirektion, in dem es um zwei zusätzliche Beamte an der Bahnsteigsperre ging.

Ebenfalls zu sehen: Das Exposé, mit dem Bruno Wiefel 1959 nach Frankfurt fuhr, um für einen Bahnhofs-Neubau zu werben, zumindest aber eine gründliche Renovierung. Die unhaltbaren Zustände hatte er auf Bildern festgehalten. Dennoch dauerte es Jahre, bis der Altbau abgerissen und durch das moderne Stationsgebäude ersetzt wurde, das inzwischen ebenfalls verschwunden ist. Ein Architekturmodell des Baus von 1967 ist dort ebenso zu sehen wie ein alter Fahrplan, Modelleisenbahnen oder eingroßes Modell der Lok 103. Die Tafeln sind übrigens auf den neusten Stand gebracht.

Im kleinsten Erkerraum, wo die neuere Opladener Bahngeschichte mit Rück- und Neubau dargestellt ist, wird auch ein Foto vom Dezember 1916 gezeigt, als der erste Zug über das neu verlegte Gütergleis rollte. 20 Jahre älter als der Opladener Bahnhof ist übrigens der in Küppersteg, wo schon 1845 Züge der ersten und wichtigsten Rheinlinie von Köln nach Düsseldorf hielten. Mehr über den "Postbahnhof in Küppersteg" und die Bedeutung für die Entwicklung der Region erfährt man bei einem Vortrag am 16. März in der Villa Römer. Dieser Vortrag ist Teil eines Begleitprogramms, das am 26. Januar um 19.30 Uhr mit einem Vortrag des Eisenbahnhistorikers Kurt Kaiß startet. Am 12. Februar zeigt und kommentiert Stadtarchivarin Gabriele Johns einen Film "Opladen 1964". Highlight ist die Exkursion, die am Samstag, 18. März um 10 Uhr am Bahnhof Opladen startet: eine vierstündige Schienenbusfahrt über Düsseldorf, Erkrath, Wuppertal, die Müngstener Brücke und zurück (Kosten 38 Euro, Anmeldung: Telefon 0214 23563).

Die Ausstellung ist bis 30. März in der Villa Römer, Haus-Vorster Straße 6, 51379 Leverkusen, zu sehen. Öffnungszeiten: samstags 11 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags 11 bis 16 Uhr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort