Kreis Mettmann Das verdienen die Rathaus-Chefs

Kreis Mettmann · Die Geschäftsführer von städtischen Gesellschaften müssen ihre Bezüge offenlegen. Einige Bürgermeister im Kreis Mettmann tun das freiwillig, andere nicht.

 Haan: Knut vom Bovert.

Haan: Knut vom Bovert.

Foto: ola

Auf der Homepage der Stadt Hilden kann jeder nachlesen, was Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Chefin von rund 850 städtischen Mitarbeitern, verdient: 53 263,35 Euro brutto vom 23. Juni (Amtsantritt) bis 31. Dezember 2014. Das hat Alkenings von ihrem Vorgänger Horst Thiele übernommen, der sein Gehalt seit 2009 veröffentlichte: "Anhand der Besoldungsgruppe kann ohnehin jeder mein Gehalt ausrechnen", sagt Alkenings. "Es zu veröffentlichen, gehört für mich bei öffentlichen Ämtern dazu." Ihr Gehalt müssen Bürgermeister nicht veröffentlichen, wohl aber ihre Nebentätigkeiten dem Rat nach dem Korruptionsbekämpfungsgesetz anzeigen. Auch das tut Alkenings öffentlich: Sie hatte im vergangenen Jahr 5979,50 Euro Einnahmen aus 28 Nebentätigkeiten. Vergütungen mit mehr als 6000 Euro im Kalenderjahr müssen abgeführt werden. Auch Haans Bürgermeister Knut vom Bovert veröffentlicht sein Brutto-Jahresgehalt (91585,90 Euro in 2014) auf der Homepage der Stadt (Rathaus/Bürgermeister/Korruptionsbekämpfung): "Die Vorstände von Sparkassen müssen das auch - und verdienen deutlich mehr. Deshalb mache ich das auch." Seine Nebeneinnahmen veröffentlicht vom Bovert im Amtsblatt - ebenfalls freiwillig, "obwohl das Korruptionsbekämpfungsgesetz eine Veröffentlichung nicht vorschreibt". Das Haaner Stadtoberhaupt hatte im Jahr 2014 4055 Euro Nebeneinnahmen, darunter 3825 Euro von der StadtSparkasse. Dieses Geld darf er wegen einer Sonderregelung im Sparkassengesetz behalten.

Auch Landrat Thomas Hendele hat seine Bezüge offengelegt, sehr detailliert sogar für den Wahlkampf 2011 (www.thomas-hendele.de unter Persönliches/Mein Einkommen). 2014 erhielt Hendele nach eigenen Angaben Bezüge von 112 012,69 Euro - "als Leiter der Kreisverwaltung und der Kreispolizeibehörde", betont Hendele: "Für die Polizei gibt es kein Extrageld." Für Nebentätigkeiten erhielt der Hildener 2014 rund 51784 Euro. Davon darf er 32 700 behalten. Eine Aufstellung aller Nebentätigkeiten legt Hendele dem Kreistag am 26. März vor - allerdings hinter verschlossenen Türen, weil "die Aufstellung sehr ins Persönliche geht", sagte Hendele.

Um die Einkünfte von Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider (50, CDU) zu erfahren, braucht es nur drei Klicks auf der städtischen Homepage. Danach betrug Schneiders Bruttogesamtgehalt 2014 monatlich 8672,87 Euro. Für Nebentätigkeiten in verschiedenen Gremien erhielt er 12 964,56 Euro, davon waren 3664,56 Euro an die Stadt Langenfeld abzuführen.

Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto, 32) gibt seine Nebeneinkünfte auf seiner persönlichen Homepage (www.zimmermann-monheim.de) an. Danach hat er im Jahr 2013 150 Euro für Vortragstätigkeiten bei der NRW School of Governance der Universität Duisburg-Essen er- und behalten. 3640 Euro (Gremieneinkünfte) führte er an die Stadt ab. Die Zahlen von 2014 will er demnächst online stellen. Sein Brutto-Monatsgehalt (B 6) beträgt nach eigenen Angaben 8622,31 Euro. Die Bürgermeister von Mettmann, Erkrath und Wülfrath veröffentlichen ihre Bezüge hingegen nicht. Bernd Günther (Mettmann) erhält laut Tabelle 7874,88 Euro brutto im Monat, Arno Werner (Erkrath) 8313,81 Euro. Claudia Panke (Wülfrath) bezieht als Bürgermeisterin 91 140 Euro Jahreseinkommen plus 308,50 Euro monatliche Aufwandsentschädigung. Die Verwaltungschefs von Ratingen und Heiligenhaus antworteten bisher nicht auf die Anfrage der RP

(cis/gut/jdd)
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