Auf Ein Wort Hanno Nell Den Akku aufladen

Hilden · Ab und zu muss man seinen Akku aufladen, sagt man. Woanders ist das klar. Die für den Kreis Mettmann unerwartet erfolgreiche Blitzer-Anlage an der Baustelle auf der A3 muss etwa einmal pro Woche abgezogen werden, damit buchstäblich der Akku aufgeladen werden kann. Sonst würde das Gerät schlapp machen und nicht mehr unbarmherzig Tempo-Überschreitungen messen können.

In den sieben Wochen vor Ostern nehmen sich viele Menschen Verzicht vor - keine Handy-Kurznachrichten schreiben oder fernsehen, klassischerweise Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten. Um aus dem Trott herauszukommen, der zu viel für uns ist, oder auch deshalb, weil Jesus seine Liebe und Barmherzigkeit zu uns, die in seiner bitteren Passion gipfelte, viel Verzicht gekostet hat.

Ich lese gerade abschnittsweise in einem "Fastenkalender für alle, die genug haben von Alltagsstress, Leistungsdruck und Perfektionswahn". Hängen geblieben ist bei mir unter anderem der Gedanke von einer genialen Maschine mit der Gebrauchsanweisung, dass sie nach sechs Tagen einen Tag zur Abkühlung brauche, damit sie nicht durchbrenne. Wenn die Maschine für uns wertvoll und vielleicht sogar unersetzbar wäre, würden wir uns an die Gebrauchsanweisung halten, oder?

Hoffentlich sind wir uns das auch wert und es tut uns das Gebot des Ruhetages aus der Bibel gut. Am besten sonntags, wenn man nach alter kirchlicher Lehre auch in der Fastenzeit zum Beispiel Schokolade essen kann (sonst käme man von Aschermittwoch bis Ostern auch auf mehr als die berühmten vierzig Tage). Weil die sonntägliche Feier der Auferstehung Jesu wichtiger ist als das Fasten. Mit dieser Barmherzigkeit können wir unsere Akkus noch besser aufladen!

(RP)
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