Auf Ein Wort Michael Ruland Der Festmonat Mai

Hilden · Mit Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam fallen in diesem Jahr viele christliche Feiertage in den Mai.

Der Mai beginnt jedoch traditionell mit dem Tag der Arbeit. Seit etwa 120 Jahren feiert die internationale Arbeiterbewegung den 1. Mai als Tag der Arbeit. Papst Piux XII. legte 1955 den Gedenktag für Josef, den Arbeiter, auf diesen Tag. Er fügt dem Weltarbeitstag das christliche Plus hinzu, das einerseits die Würde des arbeitenden Menschen betont und andererseits die moderne Gesellschaft mahnt, sich für den sozialen Frieden einzusetzen.

Der Monat Mai gilt in der katholischen Kirche auch als Monat der Marienverehrung. Mai- und Rosenkranzandachten haben ihre Tradition im Mittelalter. Die älteste bekannte Anrufung Mariens "Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir o heilige Gottesgebärerin" hat ihren Ursprung im 4. Jahrhundert und war bis in unsere Zeit hinein ein Grundgebet der katholischen Christenheit. Durch viele Jahrhunderte haben Menschen Trost und Hilfe von Maria erfahren, weil sie kein fernes und blutleeres Idealbild, sondern eine menschliche Mutter ist. Sie hat die Freude an der Mutterschaft, die Sorge um das ihr anvertraute Kind, die Not des Loslassen]Müssens, die Angst um den einzigen Sohn und die Ohnmacht im Angesicht des Todes erfahren. Seit dem 12. Jahrhundert wurde das Ave Maria mindestens so häufig gebetet wie das Vaterunser.

Fragt man heute Kinder und Jugendliche, ob sie das Gegrüßet seist du Maria noch kennen, ist die Reaktion oft ein bedauerndes Achselzucken. Das Gebet hat in vielen Familien keinen Ort mehr und wird nur noch selten gebetet. So ist uns Maria trotz ihrer Menschlichkeit und Lebensnähe fremd geworden.

Aber auch heute zünden immer noch viele Menschen Kerzen an den Marienaltären unserer Kirchen an. Auch Kinder und Jugendliche verspüren diesen Wunsch. Vielleicht gelingt es uns beim Anzünden einer Kerze Maria wieder als Schwester im Glauben, als Vorbild, Mutter und Fürsprecherin neu zu entdecken.

(RP)
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