Hilden Der Retter des Rosenmontagszugs

Hilden · Die Sicherheitsauflagen von Polizei und Ordnungsamt können erfüllt werden. Die Firma Gerken unterstützt das Carnevals Comitee Hilden kostenfrei mit mobilen LKW-Sperren und stellt dafür auch die Fahrer.

 Blauen Himmel und Sonnenschein wünscht sich Stefan Hoffmann für den Zoch.

Blauen Himmel und Sonnenschein wünscht sich Stefan Hoffmann für den Zoch.

Foto: Staschik Olaf

Wer Stefan Hoffmann fragt, ob er selbst zum Karneval gehe, bekommt eine klare Antwort: "Normalerweise ja, diesmal aber nicht." Denn zum Feiern hat der Fachberater im Außendienst beim europaweit tätigen Arbeitsbühnenverleiher Gerken keine Zeit: Vielmehr trägt er heute gemeinsam mit einigen Mitarbeitern und einem Heer an Helfern und Sicherheitskräften entscheidend dazu bei, dass der Hildener Rosenmontagszug überhaupt stattfinden kann.

Denn der stand zwischenzeitlich auf der Kippe: Die Sicherheitsauflagen von Polizei und Ordnungsamt als Folge des Lastwagen-Anschlags von Berlin im Dezember verlangen nämlich zum Schutz von Zugteilnehmern und Besuchern den Einsatz mobiler Sperren. Für diese jedoch fehlte den Organisatoren vom Carnevals Comitee Hilden schlicht das Geld. Ein Artikel in der Rheinischen Post machte schließlich Stefan Hoffmann auf das Problem aufmerksam. "Die Entscheidung, dass wir da was tun müssen, fiel sehr schnell", betont der stellvertretende Niederlassungsleiter des Unternehmens in Düsseldorf. Das stellt nun kostenfrei mehrere seiner imposanten Lastwagen zur Verfügung.

"Uns allen ist ein Stein vom Herzen gefallen", gesteht CCH-Geschäftsführer Klaus Hammermann: "Das haben wir nicht erwartet. Der Zug läuft, die Auflagen werden erfüllt."

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Foto: Daniel Oelbracht

Kurz darauf gingen auch die Planungen los: Schließlich musste das Sicherheitskonzept mit allen Helfern abgestimmt werden. Viele Anrufe und E-Mails wechselten zwischen Ordnungshütern, Feuerwehr, Veranstaltern und anderen Helfern. Und die Firma Gerken meldete die Mitarbeiter, die für den Dienst an den Lastwagen vorgesehen sind, zur Sicherheitsprüfung an. Jeder Lkw soll schließlich dauerhaft besetzt sein. "Wir müssen ja sicherstellen, dass die Fahrzeuge für mögliche Rettungseinsätze auch rasch wieder versetzt werden können", erklärt Hoffmann. Probleme, Mitarbeiter für die Aufgabe zu finden, gab es nicht. "Rosenmontag ist ja für die Fahrer schließlich ein regulärer Arbeitstag", sagt Hoffmann. Wer hinter welchem Steuer sitzt und wo genau die mobilen Sperren stehen, bleibt bis zuletzt ein Geheimnis. Noch heute Morgen bei einer letzten Ortsbegehung werden einige abschließende Details geklärt. "Von uns sind insgesamt etwa 25 Mitarbeiter im Einsatz", erklärt Hoffmann. Er selbst patroulliert heute zwischen zwei Schauplätzen. Denn der Hildener Zoch ist nicht der einzige, für den Gerken die Absperrungen liefert: Auch den Veranstaltern des großen Düsseldorfer Umzuges greift das Unternehmen mit Wagen und auch festen Sperren unter die Arme. "Die Kommunen liegen uns am Herzen", sagt Hoffmann, dessen Arbeitgeber sich unter anderem auch als Unterstützer der Aktion "Toter Winkel" für Sicherheit im Alltag engagiert. "Was wir tun, muss eben zu uns passen", bekräftigt der 47-Jährige. Auf ihn und seine Mitarbeiter wartet heute ein Arbeitstag von etwa 6 bis 19 Uhr. Dennoch betont er: "Das ist eine sehr angenehme Arbeit, weil alle sehr freundlich und hilfsbereit sind."

(ried)
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