Hilden Detlef II. und Andrea III. lassen es beben

Hilden · Das Carnevals Comitee Hilden hat das neue Prinzenpaar gekürt. Den ersten Orden gab's für Bürgermeister Horst Thiele.

Ungeduldig tritt seine Majestät im Foyer der Stadthalle von ei-nem Bein auf das andere. Einer der größten Momente seiner Amtszeit steht bevor: die feierliche Inthroni-sierung vor dem närrischen Volk. "Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Besonders freue ich mich auf den Einmarsch. Wenn ich durch diese Tür dort gehe, und die Leute uns zujubeln", sagt Detlef II. (Meyer). Seine Prinzessin neben ihm wirkt angespannt in ihrem violetten Samtkleid mit silberner Stickerei und dem Stadtwappen auf der Brust. "Für die Session habe ich mir vorgenommen, die Leute zu begeistern und es selbst zu genießen", sagt Andrea III. (Schwarz).

Ein Trommelwirbel ertönt, und dann setzt sich die Vorhut der gesamten Entourage in Marsch zur Prinzenkürung des Carnevals Comitees Hilden. "Itter, Itter, Helau!"-Rufe schallen dem Paar aus dem großen Saal entgegen. Das Publikum steht, klatscht und streckt die Arme nach den Rosen aus, die das Prinzenpaar in die Luft wirft. Würdevoll schreiten beide durch den Mittelgang auf die Bühne zu, bleiben jedoch immer wieder stehen, um Getreue aus ihrem Gefolge zu umarmen.

Mit einem Tusch erklimmt das Paar die Bühne, wo sie der Fanfarenzug Düsseldorf Unterbilk und das Tambourscorps Hilden Süd lautstark empfangen. Zur Laudatio tritt Bürgermeister Horst Thiele ans Mikrofon und stellt den jecken Untertanen ihre neuen Majestäten vor. "Seine Tollität Prinz Hildanus Detlef II. und ihre Lieblichkeit Hildania Andrea III." Wieder ein Tusch. Es folgen die Hofdame und die Adjutanten. Dann setzen alle eine feierliche Miene auf. Prinzessin und Prinz neigen würdevoll das Haupt, um sich die goldene Kette zum Zeichen ihrer Herrschaft umlegen zu lassen.

Anschließend hat der Prinz das Wort. "Helau!" ruft er der Menge entgegen. "Helau!" schallt es vielstimmig zurück. "Das klingt ja schon ganz gut", lobt seine Majestät und schaut dann prüfend an sich herunter. "Eigentlich dachte ich nicht, dass ich nach meinem siebten Lebensjahr noch einmal Strumpfhosen trage. Wie sehen die Beine aus?" Vereinzeltes Gejohle und Pfiffe kommentieren dieses allzu offensichtliche Verlangen nach Lobhudelei. Umso bescheidener gibt sich ihre Lieblichkeit an seiner Seite. "Ich hätte nie gedacht, dass ich hier mal Prinzessin werde. Das habe ich nur meinem Prinzen zu verdanken, der mich auserwählt hat." Brav bedankt sie sich außerdem bei ihrer Mutter und dem Team der Astrid-Lindgren-Schule, das sich jubelnd bemerkbar macht. Da möchte der Prinz in nichts nachstehen und ergänzt: "Ich freue mich, dass meine Familie 260 Kilometer von Norddeutschland hierher gefahren ist, um einmal Karneval zu feiern."

Gemäß dem Protokoll verliest ihre Tollität schließlich die Regierungserklärung: "Meine Prinzessin, unser Team und ich geloben feierlich, unsere ganze Kraft in das Motto: ,Hilden lasst es beben, Karneval ist unser Leben' zu investieren." Als erste Amtshandlung darf Prinz Detlef II. schließlich dem Bürgermeister und dem CCH-Präsidenten Thomas Scharnweber, den Orden der Session verleihen. Nach der obligatorischen Blumenübergabe hebt Stephan Ingelhoven alias Tante Inge zum furiosen Finale an. Aus voller Kehle schmettert er "An der Itter" - ein eigens komponiertes Loblied auf Detlef II.

(domi)
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