Serie "Energiesparen" (2) Die Heizkosten im Griff behalten

Hilden · Die Raumtemperatur und richtiges Lüften haben Einfluss auf dem Energieverbrauch und damit die Kosten.

 Wer sich vor Augen hält, für welchen Bereich wie viel Energie verbraucht wird, kann sich Einspar-Potenziale besser vorstellen. Sparen bei den Heizkosten beginnt bereits beim Heizverhalten.

Wer sich vor Augen hält, für welchen Bereich wie viel Energie verbraucht wird, kann sich Einspar-Potenziale besser vorstellen. Sparen bei den Heizkosten beginnt bereits beim Heizverhalten.

Foto: asue.de

Hilden Mehr als drei Viertel der gesamten Energiekosten eines Haushaltes entfallen auf einen Bereich: das Heizen. Jens Müller, Energieberater der Stadtwerke Hilden gibt Tipps, wie sich auch ohne Investitionen Kosten sparen lassen.

Heizgewohnheiten überprüfen Zu hohe Raumtemperaturen sind nicht nur ungesund, sondern kosten auch unnötig Energie. Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart etwa 6 Prozent Heizkosten. Temperatur-Richtwerte für die einzelnen Räume: Wohn- und Arbeitsräume 20 Grad, Küche 18 Grad, auf der Toilette 16 Grad, Schlafzimmer 17 Grad. 12 Grad im Treppenhaus

Heizkörper frei lassen Heizkörperflächen sollten nicht durch Möbelstücke oder Gardinen zugestellt oder -gehängt werden. Nur so kann die Wärme ungehindert in den Raum hineinstrahlen.

Richtiges Lüften Wohnmediziner fordern: Alle zwei Stunden sollte die Raumluft komplett ausgetauscht werden, um Schadstoffe, Kohlendioxid, Gerüche und Luftfeuchte ins Freie zu befördern. Dauerlüften durch die Kippstellung eines Fensters sollte unbedingt vermieden werden. Denn das bringt wenig frische Luft in den Raum, sorgt aber für hohen Wärmeverlust. Durch das auf Spalt geöffnete Fenster kühlt nicht nur das Mauerwerk oberhalb der Fenster ab, sondern Feuchtigkeit, die durch das Lüften eigentlich aus den Räumen verschwinden soll, kondensiert an diesen Stellen und durchfeuchtet sie, was wiederum Schimmel nach sich ziehen kann. Stattdessen sollte das Thermostatventil am Heizkörper im Raum abgedreht und für einige Minuten das Fenster geöffnet werden. Fünf bis zehn Minuten (im Winter) reichen aus, die feuchte Raumluft gegen trockene Außenluft auszutauschen. Auf dichte Fenster und Türen achten Fenster und Türen sollten möglichst dicht schließen, damit Wärme nicht unkontrolliert verloren geht. Leckstellen lassen sich mit einem einfachen Test aufspüren: Mit einer Kerzenflamme am Rahmen entlang fahren — flackert die Flamme, zieht es. In vielen Fällen können eingeklebte Dichtungsbänder das Problem lösen.

Wärmeverluste reduzieren Durch das Fensterglas geht viel Wärme verloren. Deswegen sollten bei Dunkelheit die Rollläden früh geschlossen werden.

Nachts Temperatur absenken Während der Nacht kann die Raumtemperatur niedriger sein. Die Heizung kann gedrosselt, sollte aber nicht abgeschaltet werden. Denn dadurch würden die Räume vollständig auskühlen. Die erneute Komplett-Erwärmung benötigt einen höheren Heizwasserdurchfluss. Bei der Heizung im Einfamilienhaus kann die Senkung der Systemtemperatur sinnvoller sein. In Mehrfamilienhäusern wird eher die Regelung über die Heizkörperventile in den Wohnungen in Frage kommen. Die Heizungsanlage sollte regelmäßig gewartet werden, damit sie die eingesetzte Heizenergie möglichst effizient nutzt.

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(RP)
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