Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Die Hilfsfristen müssen eingehalten werden

Hilden · Es ist doch eigentlich gar nicht zu glauben. Seit 2014 werden keine neuen Rettungsassistenten mehr ausgebildet, die aber im Kreis Mettmann dringend gebraucht werden.

Die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter startet im Kreis 2017, das heißt, Ende 2020 werden die ersten fertig. Jetzt wird es schwierig: Rettungsassistenten werden seit 2014 nicht mehr ausgebildet, Rettungssanitäter dagegen schon. Obendrauf kommt jetzt noch der neue Beruf des Notfallsanitäters. Klingt kompliziert? Ist es auch! 80 Stellen sind in den kommenden Jahren in den zehn Städten frei. 80 Stellen, die nötig sind, um die mehr als zehn zusätzlichen Rettungswagen rund um die Uhr zu besetzen. Das ist vor einer Woche klar geworden, als der neue Rettungsbedarfsplan verabschiedet wurde.

Schuld an diesem Debakel ist offenbar ein jahrelanger Streit um die Finanzierung der Ausbildung zum Notfallsanitäter mit den Krankenkassen. Natürlich geht es ums Geld, wer zahlt was, wie viel und wofür? Das scheint endlich geklärt zu sein. Uns Bürgern ist es eigentlich ziemlich egal, wer die Ausbildung bezahlt und ob jetzt ein Rettungsassisstent oder ein Notfallsanitäter kommt, wenn man dringend auf Hilfe angewiesen ist. Hauptsache, es kommt jemand, der gut ausgebildet ist und im Notfall schnell und sicher weiß, was er am Patienten zu tun hat. Natürlich ist es nur zu begrüßen, dass die Notfallsanitäter mehr Medikamente geben dürfen und weitreichende Entscheidungsbefugnisse haben. Aber noch viel wichtiger ist doch, dass die Hilfe schnell vor Ort ist. Lediglich 66,5 Prozent der medizinischen Notfälle konnten bislang innerhalb eines Zeitraums von acht Minuten erreicht werden. In einzelnen Städten hat es teilweise bis zu zwölf Minuten gedauert, bis Hilfe vor Ort war.

Das wird nun mit den zusätzlichen Rettungswagen anders.

Wie die Stellen nun besetzt werden, bleibt abzuwarten. In den Fachzeitschriften für Rettungssanitäter werden schon Prämien angeboten, wenn man sich auf eine Stelle bewirbt. Eine Chance auch für junge Leute, die gerne diesen Beruf ergreifen möchten. Offensichtlich besteht ein erhöhter Bedarf. Bewerben kann man sich bei den Feuerwehren der einzelnen Städte.

(RP)
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