Kreis Mettmann Digitalisierung auf dem Vormarsch

Kreis Mettmann · Vertreter von Städten und Unternehmen des Kreis Mettmann trafen sich zum Austausch in Hilden

 Einer der Referenten war Dr. Thorsten Harzer von Qiagen. Er sprach über das Thema "Digitaler Wandel im Aufbruch".

Einer der Referenten war Dr. Thorsten Harzer von Qiagen. Er sprach über das Thema "Digitaler Wandel im Aufbruch".

Foto: Olaf Staschik

Die fortschreitende Digitalisierung wird nicht Halt machen, auch nicht vor kleinen und großen Unternehmen, nicht vor dem innerstädtischen Einzelhandel, der sich dem Internethandel entgegenstellen muss. Viele, vor allem kleinere Betriebe, sind noch nicht auf den Digitalisierungszug aufgesprungen

Auf Einladung der Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann und der Städte Hilden, Haan, Langenfeld und Monheim berichteten sechs Referenten aus verschiedenen Bereichen vor rund 100 Gästen aus Wirtschaft und Verwaltung, wie Digitalisierung in Unternehmen und Städten funktionieren und Fortschritt bringen kann. "Die Initialzündung zur Idee dieser Veranstaltung brachte der Digital Innovation Hub Düsseldorf", sagte Peter Heinze von der Wirtschaftsförderung Hilden. Der "Hub" will digitale Innovationen und ihre erfolgreiche Umsetzung in der regionalen Wirtschaft durch Austausch und Zusammenarbeit von Startups, Hochschulen, Mittelstand und Industrie fördern. Geschäftsführer Peter Hornik stellte das Konzept im Detail vor.

"No action is no option", also "Nichts tun ist keine Option", mit dieser Botschaft trat Thorsten Harzer von Qiagen als erster Redner vor die Besucher. Das Life Science- und Diagnostikunternehmen hat genaue Vorstellungen von seiner digitalen Zukunft. Bis 2020 soll die Hälfte der Kunden digital angebunden, 50 Prozent der finanziellen Wertsteigerung über digitale Kanäle generiert werden. Qiagen operiert weltweit, doch im Kleinen können sich auch lokale Unternehmen ein Beispiel nehmen. An die richtete sich Bürgermeisterin Birgit Alkenings: "Wie viel in Richtung digitaler Umstellung getan wird, muss jeder für sich selbst entscheiden." Sie warb für den Austausch derer, die in Fragen der Digitalisierung schon weit fortgeschritten sind, mit denjenigen, die noch weit von ihr entfernt sind. Die Stadt Hilden sieht sie auf einer Zwischenstufe. "Es läuft schon ganz viel digital" aber Akten zum Beispiel stünden noch auf Papier. "Da müssten wir konsequenterweise auch jede E-Mail ausdrucken." Da dies keine Option sei, werde nun Schritt für Schritt vollständig auf digitales Dokumentenmanagement umgestellt. Was bei der Digitalisierung von Unternehmensabläufen von Wichtigkeit sein kann, das stellte der Versicherer "Talanx" mit Sitz in Hilden vor. Das Unternehmen hat seinen Schriftverkehr in weiten Teilen digitalisiert. "Das spart am Ende Kosten", sagte Ingo Czerwonka von "Talanx". Im Vorfeld sei es aber wichtig, die Mitarbeiter mitzunehmen. Das "Future City"-Konzept der Stadt Langenfeld, sowie ein Konzept des lokalen Marketings 4.0, zielen beide darauf ab, den lokalen Einzelhandel gegenüber dem großen Konkurrenten Internethandel attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. In Langenfeld wird die Parksituation in der Innenstadt über ein digitales Punktesystem attraktiver gemacht. Der "anzeiger24" macht lokalen Internethandel möglich, erklärte Thomas Lopp. Einzelhändler, Dienstleister und andere Unternehmen aus Hilden können ihre Waren zusätzlich online anbieten - ohne einen eigenen Internetauftritt erstellen zu müssen

(höv)
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