Hilden Drei Raubüberfälle in zwei Wochen

Hilden · Zwei Spielhallen und eine Tankstelle sind in Hilden von bewaffneten Tätern überfallen worden. In allen drei Fällen kamen die Täter im Schutze der Nacht und flüchteten zu Fuß. Die Polizei hofft auf Hinweise.

In der Nacht zu Dienstag ist die Spielhalle an der Ecke Benrather- / Poststraße überfallen worden. Viel zu holen ist gerade nachts nicht, da die Kassen regelmäßig geleert werden.

In der Nacht zu Dienstag ist die Spielhalle an der Ecke Benrather- / Poststraße überfallen worden. Viel zu holen ist gerade nachts nicht, da die Kassen regelmäßig geleert werden.

Foto: Staschik, Olaf

25. März, 2.45 Uhr: Zwei bewaffnete, maskierte Männer überfallen die Spielhalle an der Niedenstraße. Die mit Skimasken vermummten Täter bedrohen die 55-jährige Angestellte und erbeuten mehrere tausend Euro Bargeld.

1. April, 4.10 Uhr: Ein bewaffneter, maskierter Räuber überfällt die Star-Tankstelle an der Hochdahler Straße. Der 31-jährige Angestellte wird gezwungen, das Bargeld aus der Kasse herauszugeben. Der Täter entkommt mit mehreren hundert Euro Beute. 7. April, 1.25 Uhr: Zwei maskierte Männer, von denen zumindest einer mit einer silbernen Pistole bewaffnet war, überfallen eine Spielhalle an der Benrather Straße in Hilden. Sie zwingen die 29-jährige Angestellte, das Bargeld herauszugeben und flüchten mit mehreren hundert Euro.

In allen drei Fällen kamen die Täter im Schutze der Nacht und flüchteten zu Fuß. Die Angestellten blieben unverletzt — zumindest körperlich. "Es ist schon eine auffallende Häufung", das räumt auch Ulrich Löhe von der Kreispolizei in Mettmann ein. Von einer Serie mag er allerdings nicht sprechen: "Es gab keine weiteren Raube in der Nachbarschaft."

Ob es Zusammenhänge zwischen den drei Taten gab, will er zwar nicht ganz ausschließen, bestätigen aber auch nicht. Den Zeugenbeschreibungen nach waren alle Täter jung, aber der Tankstellenräuber vom 1. April sprach akzentfrei Deutsch, die Spielhallenräuber im März blieben ganz stumm — und zumindest einer der Täter vom 7. April soll "einen unbekannten Akzent" gesprochen haben.

Hier die komplette Beschreibung, mit der die Polizei nach den Spielhallenräubern von der Benrather Straße fahndet: Der Haupttäter war ein männlicher Ausländer, sprach mit unbekanntem Akzent, etwa 19 Jahre jung, bekleidet mit rotem Kapuzenpullover und blauer Jeans sowie vermutlich weißen Turnschuhen. Er war mit einem grauen Schal um Hals und Mund maskiert und mit einer silbernen Pistole bewaffnet. Sein Komplize war ebenfalls männlich, etwa 17 bis 18 Jahre jung, und bekleidet mit lila Oberbekleidung. Hinweise dazu nimmt die Polizei unter Telefon 02103 898-6410 entgegen.

Arndt Ehringhausen, Geschäftsführer der Firma, die die Spielhalle betreibt, kann nicht verstehen, "dass jemand für ein paar Euro Haftstrafen riskiert. Unser Berufsverband schreibt vor, regelmäßig das Geld abzuholen. Große Beträge sind ohnehin nicht zu erbeuten." Polizeisprecher Ulrich Löhe geht davon aus, dass es sich in allen drei Fällen um "lokale Täter" handelt, weil sie zu Fuß gekommen sind, was bei der Flucht Ortskenntnis voraussetze. Angestellten, die bewaffneten Räubern gegenüberstehen, rät er "nicht den Helden spielen, aber laut um Hilfe rufen. Es hat schon Spielhallen-Überfälle gegeben, da saßen die Spieler nebenan und haben nichts mitgekriegt." Betroffene sollten sich lieber so viel wie möglich Details über die Täter merken, damit sie sie hinterher gut beschreiben können. Und nach dem Raub "als erstes die Polizei anrufen und nicht erst den Chef oder bei Twitter etwas posten". Raubüberfälle werden laut Polizeistatistik zu 50 bis 60 Prozent aufgeklärt.

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