Hilden DVB-T wird Ende März abgeschaltet

Hilden · Das alte Antennenfernsehen wird durch das leistungsstärkere DVB-T2 HD ersetzt. Betroffene brauchen neue Empfänger oder ein neues TV-Gerät.

 Marco Röhrig, Geschäftsführer von Saturn in Hilden am Warrington-Platz, hält einen DVB-T2-Receiver - also ein Empfangsgerät für die neue Antennentechnik - in der Hand. Er rechnet mit verstärkter Nachfrage.

Marco Röhrig, Geschäftsführer von Saturn in Hilden am Warrington-Platz, hält einen DVB-T2-Receiver - also ein Empfangsgerät für die neue Antennentechnik - in der Hand. Er rechnet mit verstärkter Nachfrage.

Foto: Olaf Staschik

Leser der Rheinischen Post wurden am Donnerstag per Anzeige gewarnt: "Offizielle Empfangswarnung" stand dort in großen Lettern: "Das klassische Antennenfernsehen DVB-T wird abgeschaltet! Ab dem 29. März 2017 ist ihr TV-Bild über DVB-T weg." Verbreiter der schlechten Nachricht ist - ein Anbieter von Empfangsgeräten.

Auch der WDR wird schon bald in seinen Sendungen einblenden, dass DVB-T ein Auslaufmodell ist. Die Nutzer sind also gewarnt. Wer sich trotzdem nicht sicher ist, kann sich bei der ARD informieren: "Ob Fernsehhaushalte DVB-T nutzen und von der Umstellung betroffen sind, kann im ARD-Text auf Tafel 199 getestet werden", teilt die Sendeanstalt mit. Und: "Mit dem Online-Empfangs-Check unter www.ard-digital.de/empfangs-check lässt sich prüfen, wann die Umstellung in den einzelnen Regionen startet und welche Programme über DVB-T2 HD empfangen werden können." DVB-T2 HD werde den Zuschauern mehr Programme in besserer Qualität ins Haus bringen - wenn sie sich rechtzeitig darum kümmern.

Inzwischen ist die Botschaft auch in Hilden angekommen: "Immer mehr Kunden wollen wissen, was sie tun müssen, damit sie auch nach dem 29. März noch fernsehen können", erzählt Christian Röhrig, der Geschäftsführer von Saturn am Warrington-Platz. Insbesondere Mieter jeden Alters, deren Vermieter weder Kabelempfänger noch Satellitenschüsseln dulden, sind betroffen. Röhrig weiß: "Es sind schon viele Gerüchte im Umlauf. Etliche Leute glauben, sie müssten sich jetzt ein neues TV-Gerät anschaffen." Zunächst einmal grundsätzlich: Von der Abschaltung sind nur die Nutzer des Antennenfernsehens betroffen. Kabel- und Satelliten-Nutzer geht die Umstellung nichts an.

Wer jetzt glaubt, das sei nur ein kleines Grüppchen, irrt sich: "Bundesweit sind es 3,8 Millionen Haushalte, die noch über Antenne fernsehen, aber: 1,1 Millionen Haushalte in NRW sind von der Änderung betroffen." Diese Menschen kann er beruhigen: "Sie brauchen nur einen neuen Receiver, den sie über die Scart- oder (an moderneren Geräten) die HDMI-Buchse an den Fernseher anschließen können."

Die günstigsten Empfänger sind schon ab 40 Euro zu bekommen: "Dann können sie aber nur etwa 20 öffentlich-rechtliche Sender empfangen." Wer Wert legt auf die Privaten, muss beim Receiver-Kauf tiefer in Tasche greifen: "Die gibt es ab 70 Euro." Dabei wird es allerdings nicht bleiben: "Die ersten zwölf Monate fallen keine zusätzlichen Kosten an", erklärt Röhrig.

Aber ab dem 13. Monat werden die Nutzer der Privatsender von diesen zur Kasse gebeten: "In Zukunft müssen Zuschauer, die via DVB-T2 HD Fernseh gucken, 69 Euro pro Jahr an die Privaten zahlen", weiß der Saturn-Geschäftsführer.

Da Weihnachten vor der Tür steht, hier noch ein Tipp des Fachhandels aus der Rubrik: Augen auf beim Fernsehkauf. "Antennenzuschauer sollten darauf achten, dass das neue Gerät den lindgrünen Aufkleber ,DVB-T2 HD' trägt." Darauf weisen auch die Sendeanstalten hin. Und noch ein Ratschlag von Christian Röhrig von Saturn: "Kümmern Sie sich rechtzeitig um einen neuen Receiver. Die werden erst einmal nicht billiger, könnten aber kurz vor dem Stichtag auch schon mal ausverkauft sein."

(ilpl)
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