Kreis Mettmann E-Bikes: Immer mehr Stationen in der Region

Kreis Mettmann · Vor dem Neanderthal Museum gibt es nun drei Steckdosen zum Aufladen. Von einem dichten Netz ist man im Kreis aber weit entfernt.

 E-Biker wie Romana und Günter Veldkamp aus Baumberg können sich freuen: Die Zahl der öffentlichen Ladestationen im Kreis Mettmann wächst.

E-Biker wie Romana und Günter Veldkamp aus Baumberg können sich freuen: Die Zahl der öffentlichen Ladestationen im Kreis Mettmann wächst.

Foto: rm-

Von Langenfeld über Erkrath und Mettmann bis nach Velbert und wieder zurück - weite Touren mit dem Fahrrad sind kein Problem mehr, wenn man zwischendurch den Elektromotor einsetzen kann. Selbst wer nicht regelmäßig trainiert, schafft es dank E-Motor die steilsten Berge rauf. Davon gibt es in der Region reichlich.

Sollte also eigentlich alles glattgehen beim nächsten Ausflug mit dem E-Bike. Der Akku hält im Schnitt etwa 150 bis 200 Kilometer. Aber nur rein rechnerisch und auf dem Papier. Das Gewicht des Fahrers und das Profil der Strecke müssen eingerechnet werden. Da ist der Strom oft viel schneller weg, als man denkt. Im Kreis und den umliegenden Städten gibt es deshalb immer mehr Stationen, an denen Fahrradfahrer ihr E-Bike aufladen können. Gestern wurde vor dem Neanderthal Museum eine Ladesäule eröffnet.

Direkt neben den Fahrrad-Parkplätzen ragt eine kleine Säule aus der Erde, an denen bis zu drei Akkus kostenlos wieder aufgeladen werden können. Gesponsert hat die Ladestation RWE. Der Stromkonzern will sich für die Elektromobilität einsetzen und noch mehr Menschen für das E-Bike begeistern. In ganz Deutschland sind es bereits 2000 durch RWE gesponserte Säulen in 390 Städten und Gemeinden.

Wer sein Rad vor dem Neanderthal Museum aufladen möchte, muss natürlich sein eigenes Ladegerät mitbringen. Denn eine Ladesäule ist eigentlich nichts anderes als eine herkömmliche Steckdose. Die Ladegeräte sind, ähnlich wie bei Laptops bekannt, mit einem Wandler versehen, der für die erforderliche Niederspannung sorgt.

"Ich bin aber zuversichtlich, dass es in den nächsten Jahre einheitliche Normen geben wird und das Laden vereinfacht wird", sagt Waldemar J. Nithammer von RWE. Möglicherweise reiche dann ein kleines leichtes Kabel, um die Akkus der Räder aufzuladen. Nithammer ist sich sicher, dass es ähnlich wie bei den bald kommenden einheitlichen Ladegeräten für Mobiltelefone eine EU-weite Norm geben wird.

Für RWE ist die Ladesäule übrigens relativ kostengünstig. Die Anschaffungskosten liegen unter 1000 Euro und das Laden eines Akkus - rechnet man längstens drei Stunden Aufenthalt ein - kostet den Stromkonzern maximal zehn Cent.

So reicht im Prinzip ein ausgiebiger Besuch des Neanderthal-Museums aus, um den Akku in der Zwischenzeit neue Kraft zu verleihen. Denn die modernen Lithium-Ionen Akkus müssen nicht mehr die ganze Nacht und ohne Unterbrechung geladen werden, wie das früher bei Metall-Hybrid-Akkus noch üblich war. Hatte man die nur zur Hälfte oder teils geladen, verloren sie schnell an Haltbarkeit. "Diesen Memory-Effekt gibt aber nicht mehr", sagt Nithammer.

Gute Pedelecs kosten zwischen 2000 und 3000 Euro, berichtet Hans Michalsky, Inhaber von Radsport Michalsky in Erkrath: "Fachhändler bieten auch schon Elektrofahrräder ab 1200 Euro an." Das Problem seien heute nicht mehr die Akkus ("Die schaffen 5000 Ladungen oder 40 000 Kilometer"), sondern die Elektronik - "wie beim Auto". Mit dem richtigen Ladegerät könnten Pedelecs an jeder 220-Volt-Steckdose aufgeladen werden: "Je nach Hersteller mindestens eine Stunde."

(RP)
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