Hilden E-Bikes sind bei Dieben sehr beliebt

Hilden · Die Schadenssumme bei Fahrrad-Diebstählen ist nach Angaben der Polizei in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches gestiegen. Steigende Unfallzahlen dagegen gibt es nicht.

 Marc Michalsky berät Kunden über die Vorteile eines E-Bikes, die auch bei 20- bis 30-Jährigen immer beliebter werden.

Marc Michalsky berät Kunden über die Vorteile eines E-Bikes, die auch bei 20- bis 30-Jährigen immer beliebter werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Elektrofahrräder werden immer beliebter. Auch jüngere und fittere Menschen greifen inzwischen häufiger zu Drahteseln mit Hilfsmotor. "Seit einigen Jahren interessieren sich auch schon 20-Jährige für E-Bikes", sagt Thomas Mühlinghaus, Verkäufer bei der Zweiradhandlung Lampenscherf GmbH (Wehrstraße 3-5) in Hilden. Und: Die Hersteller forcieren diesen Trend. Die Elektrofahrräder werden optisch immer sportlicher. Es gibt Cross-, Trekking- und Mountainbikes mit Motor.

Die Motivationen, sich für ein Pedelec oder E-Bike zu entscheiden, sind vielfältig:. War es früher für viele die einzige Möglichkeit, auch im Alter noch Rad fahren zu können, wird das E-Bike heute auch als Lifestyleobjekt gesehen. Jüngere nutzen es als bequeme Alternative, um sportlich aktiv zu bleiben, aber im hügeligen Terrain bequem voranzukommen und insgesamt weitere Touren zu machen. Außerdem tun Radfahrer natürlich etwas für die Umwelt: "Es gibt Firmen, die den Mitarbeitern das Leasing von E-Bikes schmackhaft machen. Zum Beispiel die Bahn. Den Mitarbeitern wird dann die Leasingrate vom Gehalt abgezogen und nach 36 Monaten Leasing können sie entscheiden, ob sie das Rad übernehmen."

Der ADFC listet auf seiner Website eine ganze Reihe von Pro- und Contra-Argumenten zu E-Bikes auf. Als Radfahrer könne man mit einem E-Bike Leistungsunterschiede ausgleichen, wenn der Partner deutlich schneller ist. Als Autofahrer würde man die Umwelt pro Kilometer weniger belasten, wenn man auf's E-Bike umsteige. Bei Lampenscherf machen die E-Bikes heute "bestimmt 30 Prozent" des Absatzes aus und helfen, den Umsatz der Zweiradhändler ordentlich zu steigern.

Gleichzeitig mit dem Boom der E-Fahrräder wurden vielerorts Bedenken laut, dass auch ungeübte Radfahrer nun wieder auf die Straßen gelockt würden. Doch für erhöhte Unfallgefahr sieht die Kreispolizei keine Beweise. Zwar würden E-Bikes nicht gesondert erfasst, doch die Gesamtzahl der Unfälle mit Fahrrad-Beteiligung sei in den letzten Jahren nicht gestiegen.

Auffälliger sei ein anderes Phänomen: Die Zahl der Fahrraddiebstähle hat sich erhöht. In Hilden wurden 2013 und 2014 jeweils knapp 400 Fahrraddiebstähle gemeldet. Im Kreis Mettmann werden in Hilden, Langenfeld und Monheim besonders viele Fahrräder gestohlen. In Velbert waren es im gleichen Zeitraum nur 60 Stück. Das liege aber in erster Linie an den örtlichen Gegebenheiten, so Nicole Rehmann von der Kreispolizei Mettmann: "Da, wo es flach ist, sind mehr Radfahrer unterwegs." Weil einerseits die herkömmlichen Fahrräder immer ausgefeilter würden, und andererseits mehr von den sowieso teureren E-Bikes im Umlauf seien, sei die Schadenssumme durch Diebstähle um ein Vielfaches gestiegen. Gute E-Bikes fangen für den Hildener Zweiradverkäufer Thomas Mühlinghaus bei 2000 Euro aufwärts an: "Neulich kam ein Kunde und kaufte sich ein neues E-Bike. Das Alte war ihm aus der Garage gestohlen worden. Weder die Garage, noch das Rad waren abgeschlossen." Vorsichtige Besitzer teurer Räder - unter anderem zuletzt auch der Bestohlene - greifen deshalb in Hilden zu "Falt-Bügelschlössern. Die gibt es bei uns ab 55 bis 120 Euro pro Stück."

(RP)
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