Hilden/Haan Ehe für alle: Interesse in Haan und in Hilden ist da

Hilden/Haan · Nach der eingetragenen Lebenspartnerschaft ist für homosexuelle Paare seit dem 1. Oktober auch die standesamtliche Ehe möglich. In Hilden sei das Interesse groß, berichtet Stadtsprecherin Henrike Loer: "Schwule und lesbische Paare, die bereits eine Lebenspartnerschaft eingegangen sind, möchten diese in eine Ehe umschreiben lassen. Es gab bereits viele telefonische Anfragen. Bisher haben aber erst zwei Paare einen Termin zur Prüfung der Ehefähigkeit gemacht.

Anmeldungen für Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Paare, die nicht verpartnert sind, liegen noch nicht vor." Von 2012 bis 2016 wurden in Hilden 22 Lebenspartnerschaften eingetragen bei im Schnitt 198 Hetero-Eheschließungen/Jahr. In Haan wollen drei Paare ihre bereits eingegangene Lebenspartnerschaft in eine Ehe wandeln. Bisher gab es zwei Anfragen für einen Hochzeitstermin. Drei Frauen-Paare und zwei Männerpaare sind zwecks Heirat vorstellig geworden, teilte Jürgen Simon mit.

In den Rathäusern in Langenfeld liegen drei Heiratswünsche von Frauen und eine Anfrage von zwei Männern vor. In Monheim möchten vier Paare ihre Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln. Seit 2001 konnten Homosexuelle in Deutschland nur eine Partnerschaft amtlich eintragen lassen. Unterschiede zur Ehe, etwa im Miet-, Erb- und Steuerrecht, wurden nach und nach zwar beseitigt. Dennoch blieben Benachteiligungen.

Die größte war zuletzt, dass Lebenspartner nicht gemeinsam Kinder adoptieren durften. Das ist jetzt möglich. Aus Lebenspartnern werden aber nicht automatisch Eheleute. Beide Partner müssen gemeinsam erklären, dass sie künftig eine Ehe führen wollen.

(pc/cis/-dts)
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