Hilden Ein Jesus aus Filz erzählt die Weihnachtsgeschichte

Hilden · Reformationskirche zeigte Krippen aus Privatbesitz. Die Szenerie in der Erlöserkirche ist ab dem 4. Advent zu sehen.

 Thomas Schilling betrachtet mit Tochter Emily eine bunt gestaltete Krippe.

Thomas Schilling betrachtet mit Tochter Emily eine bunt gestaltete Krippe.

Foto: Staschik

Maria und Josef, das Jesuskind, die drei heiligen Könige, ein Schaf, ein Esel, wahlweise als Holz oder Steinfiguren, dazu ein auf alt getrimmter Stall, etwas Stroh - so in etwa entspricht dieses Ensemble der gängigen Vorstellung der klassischen Krippe.

Heinz Kleindiek aber hat seit dem Besuch einer Krippenausstellung in Düsseldorf vor einigen Jahren begriffen: Eine schöne Krippe kennt kaum Vorgaben. Die Gestaltung ist so offen, wie der Glaube es sein soll. Neun seiner Kunstwerke hat der Ratinger der Krippenausstellung in der Reformationskirche zur Verfügung gestellt, darunter auch das kleinste Exponat, die Walnusskrippe: Miniaturfiguren in einer halben Nuss-Schale. "Ich war damals nach der Ausstellung so inspiriert, dass ich seitdem unendlich viele Ideen im Kopf habe", erklärt der 69-Jährige. Die Freude an seinem Hobby ist ihm ins Gesicht geschrieben. Margret Häuseler und ihr Ehemann betrachten intensiv die einzelnen Ausstellungsstücke: die afrikanische Krippe mit dunkelhäutigen Schnitzfiguren und Bananenpalmen, die kindgerechte Krippe mit bunten Filzpüppchen zum Bespielen, die Naturkrippe mit Figuren aus Tannenzapfen. "Die Vielfalt ist wirklich umwerfend", schwärmt das Paar und hat auch den gemeinsamen Favoriten schnell gefunden: Drei indianische, bunte Figuren, drapiert auf einem Seidentuch. Sie wirken wie aus Holz geschnitzt, sind aber aus Kunststoff gegossen und handbemalt.

"Wir haben die Modelle auf einer Reise in Kanada entdeckt, das liebevoll gebettete Kind erinnerte uns an das kaschubische Weihnachtslied", erklärt Besitzerin Monika Evers in einer Kurzinfo, die dem Modell beiliegt.

Die Idee einer Krippenausstellung stammt von Annette Hiemenz, die vielen Hildenern von ihrer Mitgestaltung der großen Krippe in der Erlöserkirche bekannt sein dürfte. Auch diesmal präsentiert die Krippenbaumeisterin zwei ihrer selbstgebauten Modelle, darunter auch ihr Meisterstück: eine orientalische Krippe mit rosafarbenem Sand, liebevoll gestalteten Häusern mit Steinkuppel, Zypressen und Olivenbäumen. Auch "Hobby"-Krippenbauer Heinz Kleindiek zeigt sich beeindruckt. Doch was, wenn Kinder beim Weihnachtsfest der Spieltrieb packt? Heinz Kleindiek hat vorgesorgt. "Damals war unsere Enkelin gerade mal vier Jahr alt und wir haben eine kindgerechte Krippe gebaut, da kann nix schief gehen."

Die bekannte Kirchenkrippe von Annette Hiemenz in der Erlöserkirche, St.-Konrad-Allee 76, ist erst ab dem 4. Advent vollständig zu sehen und wird bis zum 22. Januar gezeigt. Aktuell sind in der Erlöserkirche noch Adventszenen aufgebaut.

(RP)
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