Hilden Ein neuer Treff für den Hildener Süden

Hilden · Dank Großspenden von Stiftung NRW und Lotteriestiftung entsteht nahe der Erlöserkirche ein Nachbarschaftszentrum.

 Uwe Reiter (rechts) mit Hans-Peter Schoknecht: auch für Behinderte soll das Haus ein Treffpunkt werden. Daher wird es barrierefrei ausgebaut.

Uwe Reiter (rechts) mit Hans-Peter Schoknecht: auch für Behinderte soll das Haus ein Treffpunkt werden. Daher wird es barrierefrei ausgebaut.

Foto: Olaf Staschik

Dieses Haus soll ein besonderes sein. Es soll Alte und Behinderte zugleich ansprechen, soll Treffpunkt für Kinder und Erwachsene, für Familien und Alleinstehende werden: Mit dem "Haus im Süden" wird eine Vision zur Wirklichkeit. Handwerker sind bereits dabei, das ehemalige Küster- und Gemeindehaus neben der Erlöserkirche aus- und umzubauen.

Voraussichtlich Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten beendet sein. Die Eröffnung ist für Februar oder März kommenden Jahres geplant. Dann haben Kultur-, Gymnastik- und Kochgruppe und viele andere mehr endlich wieder eine Heimat: "Die scharren schon mit den Hufen", sagt Projektleiter Uwe Reiter lachend.

Dass die Idee der Diakonie Hilden zu einem neuen Familien- und Nachbarschaftszentrum Zentrum an der Sankt-Konrad-Allee so schnell umgesetzt werden konnte, ist zwei Großspenden zu verdanken. Von den rund 400 000 Euro Gesamtkosten für das Projekt übernimmt die Stiftung NRW 200 000 Euro. Und jetzt hat auch die Stiftung der Deutschen Fernsehlotterie zugesagt, den Bau mit 142 560 Euro zu unterstützen. Uwe Reiter ist zuversichtlich, die verbliebene Finanzierungslücke auch noch zu schließen: "Die restlichen 50 000 Euro werde ich an Einzelspenden buchstäblich zusammenbetteln."

Über die Zuwendung der Lotterie-Stiftung sind Reiter und seine Mitstreiter überglücklich. Die Vorbereitungen für das Projekt dauern bereits "gut ein bis anderthalb Jahre an", berichtet Reiter. "Man muss schon dicke Bretter bohren." Um die Sponsoren zu überzeugen, "konnten wir nicht mal eben ein paar Ideen zusammenstellen. Es musste ein fundiertes Konzept sein. Wir mussten Berge von Papier ausfüllen, das ging in die Richtung einer Doktorarbeit", sagt Reiter lachend.

Auch die Stadt Hilden hat eine Stellungnahme abgeliefert, die besagt, dass die Kommune kein Geld zum Bau beisteuern an. Sie beteiligt sich jedoch mit Zuschüssen an den Betriebskosten. Rund 170 000 Euro sind im Haushalt für die fünf in Hilden ansässigen Nachbarschaftszentren veranschlagt. Ist das Haus fertig, "wird der Zuschuss neu justiert", sagt Hildens Sozialdezernent Reinhard Gatzke. Er ist von dem intergenerativen Projekt überzeugt: "Das ist ein toller Erfolg und auf jeden Fall eine Bereicherung für Hilden", sagt er. Er sieht mit dem Projekt auch die "aktive und aktivierende Seniorenpolitik" der Stadt Hilden bestätigt, die "eine starke Beteiligung" aller freien Träger vorsieht.

Das "Haus im Süden" folgt auf die Altentagesstätte "Jungbrunnen", deren Räume der benachbarten evangelischen Kindertagesstätte zur Verfügung gestellt wurden. So konnte die sich vergrößern. Übergangsweise finden die Veranstaltungen des "Jungbrunnen" im Gemeindezentrum der Erlöserkirche statt. Das Begegnungszentrum soll die entstandene Lücke in der Betreuung älterer Menschen wieder schließen. So soll darin zum Beispiel das "Café VergissMeinNicht" Platz finden, das speziell auf die Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen ausgerichtet ist. Doch auch für Behinderte soll das Haus ein Treffpunkt werden. Daher wird es barrierefrei ausgebaut.

Kalendertäglich sind bislang rund 120 bis 140 Besucher in das Zentrum gekommen. "Ich bin über diese große Zahl selber erstaunt. Da kann jeder hin, nicht nur Evangelen", betont Uwe Reiter den intergenerativen und nicht-konfessionellen Aspekt des Projektes. Reiter freut sich, dass nun die Spende der Lotterie-Stiftung das Projekt entscheidend voranbringt. Er selbst spielt übrigens kein Lotto: "Aber ich bin froh, dass die Leute das machen", sagt Uwe Reiter.

(RP)
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