Kreis Mettmann Einbrüche in Schulen häufen sich

Kreis Mettmann · Aus den Einrichtungen im Kreis verschwinden Laptops und Beamer. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter sich gut auskennen. In Hilden werden die Schulen per Videoüberwachung und Alarmanlagen geschützt.

Kreis Mettmann: Einbrüche in Schulen häufen sich
Foto: Jochen Tack

Dreister geht es kaum noch. Vor wenigen Tagen schlugen drei Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren nachmittags gegen 16.30 Uhr mit einem Stein die Scheibe im Gebäude an der Realschule in Alt-Erkrath ein. Weil eine Zeugin die Gruppe an der Karlstraße bemerkte, scheiterte der Einbruchversuch. In den vergangenen Wochen hatten (andere) Täter aber auch oft genug Erfolg: In Hilden wurde kürzlich am Wochenende in eine Schule am Schulzentrum Holterhöfchen eingebrochen. Beute: Notebooks im Wert von mehreren tausend Euro. Elektronik wird von den Dieben gerne mitgenommen.

Kreis Mettmann: Einbrüche in Schulen häufen sich
Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

In einem Fall wurden sogar Süßigkeiten gestohlen. "Das lässt darauf schließen, dass es sich hier nicht um organisierte Einbrecherbanden handelt", sagt Claudia Partha, Sprecherin der Kreispolizeibehörde in Mettmann. Es ist nur eine Vermutung, aber es liegt auf der Hand: In Schulen brechen Leute ein, die sich dort gut auskennen und wissen, wo welche Wertgegenstände gelagert werden. Aus der Realschule in Erk-rath etwa gab es Einbrüche, bei denen die Täter nicht erwischt wurden. Erst verschwand ein Computerbildschirm, am nächsten Tag ein Beamer. Mutprobe von Jugendlichen? Werden die Geräte zu Hause selbst benutzt? Manchmal ist die Beute geradezu lächerlich. Aus einer Grundschule in Hochdahl verschwand nach einem Einbruch ein einsamer Wasserkocher. In einer Schule an der Brechtstraße in Hochdahl wurden sogar leere Flaschen mitgenommen.

Was den Schulen und vor allem den städtischen Kämmerern richtig sauer aufstößt, sind Schäden durch Vandalismus, die bei den Einbrüchen entstanden sind. So wie vor wenigen Tagen an einer Schule an der Düsseler Straße in Wülfrath. Die Einbrecher gelangten durch eine eingeschlagene Fensterscheibe in die Schule, deren Räume auf mehreren Etagen betreten und durchsucht wurden. Zurück blieb ein erheblicher Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro an beschädigten Türen, Fensterscheiben und Schränken. Der Erkrather Schuldezernent Ulrich Schwab-Bachman kennt das Problem mit den Einbrüchen in Schulen: "Vandalismus ist nicht versichert, auf den Schäden bleibt dann die Stadt sitzen."

Die Stadt Hilden hat deshalb schon vor Jahren gehandelt. Die drei weiterführenden Schulen werden videoüberwacht. Die Schulkonferenzen, sprich Vertreter von Lehrern, Eltern und Schülern, hatten die Stadt darum ausdrücklich gebeten, so der städtische Gebäudemanager Ralf Scheib. Hauptgrund seien aber nicht vermehrte Einbrüche gewesen, sondern sommerliche Trinkgelage vor den Schuleingängen. Auch andere städtische Schulen werden videoüberwacht. Welche genau, will Scheib nicht sagen, um Einbrecher nicht zum "Besuch" zu ermutigen. Gegen Einbruch sind die städtischen Schulen, Kindergärten und Jugendtreffs schon seit mehr als zehn Jahren durch Alarmanlagen geschützt. Der Alarm läuft bei einem Wachdienst auf, der sofort Mitarbeiter zum Objekt schickt. Auch andere städtische Gebäude werden so geschützt.

(RP)
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