Haan Eltern setzen auf den Neubau
Düsseldorf · Interview Das Schulbauprojekt Grundschule Mittelhaan/Musikschule darf nach Auffassung der Schulpflegschaft nicht verschoben werden. Kinder wurden in Erwartung des Neubaus angemeldet.
Noch immer wartet die Stadt Haan auf einen Bescheid vom Kreis, ob sie das Neubau-Projekt der Grundschule Mittelhaan und der Musikschule starten kann oder nicht. Vorsitzende Daniela Liszio und ihre Stellvertreterin Astrid Siebert berichteten im Gespräch mit RP-Redakteur Ralf Geraedts wie die Elternschaft die Zitterpartie sieht.
Wie ist die Stimmung der Elternschaft in dieser Phase der Unsicherheit?
Liszio Es herrscht eine große Unruhe in der Elternschaft. Alle sind sich einig darin, dass der Schulneubau kommen muss.
Die Stadt Haan steht ja weiter fest zu den Bauplänen. Der Kreis als Aufsichtsbehörde könnte aber Vorbehalte aus Finanzierungsgründen äußern.
Liszio Das mag ja sein. Aber hier geht es doch auch um die Gesundheit für Kinder und Lehrer. Das alte Schulhaus ist in schlechtem Zustand. Der Keller ist feucht und einige Räume sind wegen Schimmelbefalls dauerhaft geschlossen. Wir hoffen, dass diese Sachlage allen Entscheidungsträgern bekannt ist. Die Verhältnisse sind nicht länger akzeptabel.
Siebert Außerdem ist das Dach undicht. Immer wieder kommt Wasser durch und sorgt an den Decken für große Flecken. Das fällt sogar Kindern auf, die sonst eher weniger auf den Bauzustand achten.
Welchen Stellenwert haben die räumlichen Verhältnisse an der Schule für die Eltern?
Siebert Als Mutter einer Erstklässlerin habe ich meine Tochter angemeldet in dem Wissen, dass die gesamte Schule umziehen und während der etwa anderthalbjährigen Bauzeit an der Pestalozzischule geführt werden soll. Aber dann, wenn es in der dritten und vierten Klasse besonders wichtig für mein Kind wird, dann verfügt die Schule über große, zeitgemäß ausgestattete Räume mit Internetzugang. Das erst ermöglicht die individuelle Förderung aller Kinder.
Liszio Wenn der Schulbau zur Disposition stünde, dann wissen wir nicht, was wir tun sollen.
Gehen wir davon aus, dass das Schulbauprojekt angepackt wird. Wie bereiten Sie sich auf den Umzug vor?
Liszio Eltern und Lehrer arbeiten auf das Ziel hin. Wir wollen gemeinsam für eine neue Schule kämpfen. Bei den Finanzen geht es nicht nur um die Neubaukosten. Die Grundschule ist ein laufender Betrieb. Das Altgebäude der Pestalozzischule an der Blücherstraße ist auch in keinem berauschenden Zustand. Je eher die Grundschule Mittelhaan dort einzieht und in den fertigen Neubau zurückziehen kann, desto eher könnte die Stadt Haan den alten Schulstandort vermarkten. Es gibt keine Alternative
Siebert Die Schule steht für einen Umzug in den Startlöchern, wird aber erst dann anfangen, wenn ein Startsignal kommt. Wir Eltern müssen noch viel organisieren. Denn nach einem Umzug zur Blücherstraße haben die Kinder einen weiteren und vor allem gefährlicheren Schulweg zu bewältigen, auf dem die Bundesstraße 228 überquert werden muss.
Liszio Aber alle Eltern machen mit. Es besteht große Bereitschaft, die Unannehmlichkeiten während der Bauzeit hinzunehmen. Denn an der Blücherstraße sind gerade ausreichend viele Räume vorhanden, die allerdings so klein sind wie derzeit die kleinsten Klassenräume an der Dieker Straße.
Hat die Unsicherheit über die Schulzukunft das Anmelde-Verhalten der Eltern für das neue Schuljahr 2010/11 beeinflusst?
Liszio Unseres Wissens nicht. Die neue erste Klasse wird, nach einer Prognose von Schulleiterin Gabriele Steven, mindestens zwei, voraussichtlich aber wieder dreizügig werden.
