Hilden Emils Haselmaus ist tot - offenbar überhitzt

Hilden · Etliche Leser nahmen Anteil an der Geschichte um das Tierchen und lobten der jungen Finder.

Hilden: Emils Haselmaus ist tot - offenbar überhitzt
Foto: Peter Paul

Die Haselmaus, für die sich der Schüler Emil Schwink aus Hochdahl so vorbildlich einsetzte, ist tot. Auf dem Weg zur Tierklinik nach Leverkusen ist sie verendet. "Das Tierchen war sehr geschwächt. Wenn es so heiß ist, können auch Mäuse Kreislaufprobleme kriegen", sagt Theodor von Franken. Er muss es wissen. Denn er kümmert sich seit zig Jahren ehrenamtlich um Eichhörnchen, aber mit der Haselmaus kennt er sich auch aus.

Er war angerufen worden, um den tierischen Patienten abzuholen. In Solingen hält er in Privatinitiative eine Pflegestation für kranke und schwache Eichhörnchen vor. Für die Haselmaus aus Hochdahl kam seine Unterstützung leider zu spät. "Wäre das Tier sofort vom Tierarzt behandelt worden, hätte man es eventuell retten können", meint er. Doch als der Hilferuf nach einigen Irrwegen schließlich in Solingen einging, lag die überhitzte Haselmaus schon in den letzten Zügen.

Dabei hatte Finder Emil in einer Blitzaktion sogar noch die nötigen 25 Euro Transportkosten für das Tierchen bei Passanten auf dem Hochdahler Markt gesammelt. "Das Geld nehme ich nur für Benzin", sagt von Franken. Hätte er um die ganze Problematik gewusst, hätte er sicher auf das Geld verzichtet. Christa Becker vom Tierschutzverein Erkrath stellt klar, dass sie nicht alarmiert worden ist. "Wir hätten in so einem Fall natürlich sofort und kostenlos geholfen", sagt sie. Etliche RP-Leser lobten den Jungen für seinen Einsatz, im Netz verfolgten viele die Geschichte um sein Tierchen.

Auch das Tierheim Hilden hätte geholfen, weil es über eine Kooperation verpflichtet ist, Fundtiere aus Erkrath zu übernehmen. "Wir sind aber nicht angerufen worden", sagt Monika Wingartz vom Tierheim. "Natürlich holen wir Wildtiere ab, versorgen sie selbst oder bringen sie zum Tierarzt." Doch nicht jeder weiß in der Aufregung um verletzte Findlinge, was zu tun ist. Wingatz rät deshalb: schnellstens zum Tierarzt bringen. Die behandeln in der Regel kostenlos. Polizei oder Feuerwehr anrufen, die die Tierrettung schicken. Oder selbst zum Tierheim kommen. Von Franken, der erst im Nachhinein von dem kleinen Drama gehört hat, ist gerührt. "Ich möchte Emil für sein Engagement mit einem kleinen Geschenk belohnen", sagt er. Ein Besuch bei seinen Pflegetieren ist natürlich auch drin.

(RP)
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