Interview Peter Gathen "Es geht um die Zukunft der Jugendlichen"

Hilden · Schulleiter Peter Gathen ist stolz: Seine Schüler haben einen Film zur Wahl gedreht. Er ist in Kooperation mit unserer Zeitung entstanden.

 Peter Gathen leitet die Bettine-von -Armin-Gesamtschule. Er hat das Projekt in Zusammenarbeit mit der Rheinische Post angestoßen, weil er das Politikinteresse seiner Schüler fördern möchte.

Peter Gathen leitet die Bettine-von -Armin-Gesamtschule. Er hat das Projekt in Zusammenarbeit mit der Rheinische Post angestoßen, weil er das Politikinteresse seiner Schüler fördern möchte.

Foto: Matzerath

Langenfeld/Hilden Schüler der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule haben ein Video zur Wahl gedreht, in dem sie Forderungen an die Politik stellen und Abgeordnete für einen "Schüler-Landtag" nominieren. Die Rheinische Post organisiert das Projekt an der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule. Schulleiter Peter Gathen berichtet.

Warum hat sich Ihre Schule an dem Projekt beteiligt?

Gathen Wir wünschen uns als Schule, dass sich Schüler an Politik beteiligen und sich dafür interessieren. Das Projekt wurde bei uns in der Oberstufe vorgestellt und zwei Schüler, Philipp Hillebrenner sowie Anna Neureither, haben sich um die Umsetzung des Videoprojektes gekümmert. Sie sind beide hochmotiviert.

Inwiefern stehen Sie als Schulleiter der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule hinter der Beteiligung an politischen Projekten?

Gathen Ich stehe hinter solchen Themen, weil ich es in Zeiten von Politikverdrossenheit für wichtig erachte, dass wir unseren Schülern deutlich machen, dass es um ihre Zukunft geht. Klar wurde das, als wir bei uns an der Schule vor Jahren den Politiker Peer Steinbrück zu Gast hatten, der auf Nachfrage unserer Schüler, warum es wichtig sei, sich zu engagieren, sagte, dass er heilfroh sei, dass es seit numehr sieben Jahrzehnten in Europa keinen Krieg gebe. Er betonte, dass das nicht selbstverständlich sei und wir dafür sorgen müssten, dass das so bliebe. Außerdem seien die Erwachsenen in der Überzahl und machten für sich Politik. Schüler müssten sich jedoch selbst darum kümmern, dass ihre Interessen vertreten würden. Das hat unsere Schüler damals beeindruckt. Ich sehe das genauso.

Worauf kam es Ihnen bei dem Video-Wahl-Projekt an?

Gathen Wichtig ist mir, dass sich unsere Schülerschaft politisch engagiert, Themen findet und eigene politische Schwerpunkte setzt. Das ist ihnen mit den Forderungen "Wohnraum für Hilfsbedürftige" in dem Video gut gelungen. Die Schüler haben ihre Forderungen zum Thema "Wohnungsnot" in Form von Comiczeichnungen verbildlicht und diese in dem Video sehr anschaulich dargestellt. Sie haben es auch geschafft, ihre eigene Lebenswirklichkeit da mit einzubringen.

Inwiefern betreffen die Forderungen auch Ihre Schüler?

Gathen Die Schüler haben mitbekommen, dass in vielen Städten eine Wohnungsnot herrscht und Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen, Studenten oder Obdachlose nicht vorhanden oder sehr teuer sind. Viele Schüler, die studieren wollen, sind davon in naher Zukunft betroffen. Darüber haben sich die Schüler in dem Projekt Gedanken gemacht und dazu ihre Forderungen aufgestellt und zeichnerisch umgesetzt. Ich finde, dass ihnen das inhaltlich und auch visuell sehr ansprechend gelungen ist. Ich denke, unser Projekt hat gute Chancen und unsere Schüler haben eine gute Aussicht, als Minister in den Schülerlandtag gewählt zu werden.

Wie wollen Sie als Schulleiter künftig das politische Interesse Ihrer Schüler unterstützen?

Gathen Wir haben eine Gesprächsreihe "Bettine trifft...", in der auch Politiker zu Wort kommen und mit unseren Schülern über bestimmte Themen diskutieren. Diese Diskussionsreihe kommt auf beiden Seiten gut an. Demnächst werden wir einige Kandidaten im Rahmen dieser Reihe zu den Wahlen bei uns zu Gast haben. Das wird bestimmt sehr interessant und spannend für alle.

(RP)
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