Hilden/Haan Es gibt für diesen Herbst noch 1115 freie Ausbildungsplätze

Hilden/Haan · 1520 Schüler suchen noch eine Lehrstelle. Angebot und Nachfrage passen häufig nicht zusammen.

Der Agentur für Arbeit im Kreis Mettmann wurden von Oktober 2014 bis Ende April 2015 1932 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 9,3 Prozent oder 165 Lehrstellen mehr als im Vorjahr. "Es bleibt abzuwarten, ob in der Gesamtrechnung am Ende der Bewerbungsfristen tatsächlich ein Plus herauskommt, oder ob die Unternehmen die Ausbildungsstellen lediglich früher gemeldet haben", bewertet Marcus Kowalczyk, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, die Zahlen vorsichtig: "Unbesetzt sind zurzeit noch 1115 der gemeldeten Stellen - ebenfalls ein Zuwachs um 25 Stellen.

" 2736 Bewerber aus dem Kreis haben sich bei der Arbeitsagentur gemeldet, 170 oder 5,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 1520 von ihnen haben weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative dazu. Rein rechnerisch stehen 100 Bewerbern nur 71 Lehrstellen zur Verfügung, im Jahr davor waren es 61 Ausbildungsplätze. In Deutschland gibt es rund 350 anerkannte Ausbildungsberufe. Sehr viele sind kaum bekannt. Deshalb konzentrieren sich die meisten Berufsstarter auf einige wenige.

Zu den beliebtesten Top 10 gehören Kaufmann Büromanagement, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Industriekaufmann, Medizinische Fachangestellte, Verkäufer, Kfz-Mechatroniker Pkw-Technik, Industriemechaniker, Automobilkaufmann, Tischler, Bankkaufmann. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur versucht, die Schüler auch auf andere Berufe aufmerksam zu machen. Dieser Einsatz trägt nur wenig Früchte, veranschaulichen zwei Zahlen. Im Berufsberatungsjahr 2012/13 bewarben sich 58,1 Prozent aller Schüler auf die zehn beliebtesten Ausbildungsberufe, in diesem Jahr waren es 41,9 Prozent.

Immerhin 58,1 Prozent bewarben sich auf andere Berufe. Kowalczyk wertet das als Erfolg, schränkt aber ein: "Die Wünsche der Ausbildungsbewerber verändern sich seit Jahren kaum, lediglich die Rangfolge variiert." Bei der Hitliste der freien Lehrstellen tauchen die Top-10-Wunschberufe der Bewerber zum Teil wieder auf. "Viele junge Bewerber stimmen nicht mit den Anforderungen der Unternehmen überein", hat auch der Chef der Arbeitsagentur festgestellt: "Hier setzen wir an.

" Er hat drei "Ausbildungsakquisiteure" eingestellt. Sie werben bei den Unternehmen dafür, auch schulisch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben - weil die häufig praktische Talente hätten.

(RP)
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