Hilden Experimente für das Klassenzimmer

Hilden · Grundschulen machen auch naturwissenschaftliche Versuche im Unterricht. Der Konzern BASF organisiert unter anderem Fortbildungen für Lehrer. Für das Frühjahr 2016 ist eine weitere Veranstaltung geplant.

 Nach der Weiterbildung bei BASF experimentiert Tanja Freisberg (mitte, hinten) mit Schülern der Lottenschule in Monheim.

Nach der Weiterbildung bei BASF experimentiert Tanja Freisberg (mitte, hinten) mit Schülern der Lottenschule in Monheim.

Foto: RALPH MATZERATH

Die zentrale Frage steht an der Tafel: "Wie kann man es schaffen, dass ein Tier bei einem Tauchgang trocken bleibt?" Als Tier dient dabei ein Keks in Schmetterlingsform. Eine kleine Plastikbox wird zum Schwimmbecken. Außerdem gibt es einen Becher, ein Teelicht und natürlich Wasser. Gemeinsam mit Lehrerin Tanja Freisberg rätseln die Zweitklässler, wie das scheinbar Unmögliche gelingen kann.

Leonard (7) meint, dass die Luft das Wasser irgendwie verdrängen könnte. Sein Kumpel Davide würde hingegen den Keks am liebsten essen. "Luftglocke" nennt sich das Experiment, das Freisberg vorbereitet hat. "Wir wollen uns auf diesem Weg physikalischen Grundgesetzen nähern", sagt die 27-Jährige. Auf spielerische Art sei es einfacher, Kinder an die Naturwissenschaften heranzuführen. So oft wie möglich experimentiert sie mit ihrer Klasse.

 Birte Kattelmann, Sprecherin von BASF, überreicht die Kisten mit dem Zubehör fürs Experimentieren an Lehrerinnen der Monheimer Grundschule.

Birte Kattelmann, Sprecherin von BASF, überreicht die Kisten mit dem Zubehör fürs Experimentieren an Lehrerinnen der Monheimer Grundschule.

Foto: BASF

Am Ende der Versuche sollen die Schüler ein Protokoll schreiben. Ihre Beobachtungen, die Herangehensweise und eine mögliche Analyse sollen sie festhalten - "natürlich alles kindgerecht", wie Freisberg betont. Sie hat an Seminaren des Konzerns BASF teilgenommen, die spielerische Experimente für Grundschullehrer vermitteln. Bereiche wie Physik, Chemie, Biologie und Technik stehen dabei im Mittelpunkt. "Damit soll das Interesse für Naturwissenschaften frühzeitig geweckt werden", sagt die Lehrerin für Mathematik und Sachkunde.

Das Vorhaben gelingt: Eifrig experimentieren die Grundschüler mit dem Schmetterlings-Keks. Wird das Glas über das Teelicht-Bötchen gestülpt verdrängt die Luft das Wasser tatsächlich - und das Tier bleibt trocken. "Das sind ganz einfache Experimente, die viel für den Unterricht bringen", findet Freisberg. Die Fortbildungen von BASF beinhalten auch Materialpakete für die Versuche. Gläser, Siebe und andere Utensilien sind dabei, um ein kindgerechtes Labor zu errichten. Jan Schumacher (28), Fachlehrer für Sachunterricht an der Astrid-Lindgren-Schule in Hilden, führt regelmäßig kleine Versuche und Experimente im Unterricht durch. Zuletzt hat er mit Drittklässlern das Modell einer Brücke gebaut, um Themen wie Statik und Zugkraft zu vermitteln. Auch ein Wetterexperiment hat er mit seinen Schülern durchgeführt. Dabei wurde mit einer Pflanze der Verdunstungsprozess von Wasser demonstriert - in einer Box aus Glas und Frischhaltefolie als Dach. "Die Kinder konnten dabei sehen, wie sich das Wasser im Laufe einiger Tage an der Decke sammelt, immer schwerer wird und letztendlich zu Boden fällt", sagt er. Das sei ähnlich wie bei Wolken im Himmel. Dazu sollen die Schüler ihre Beobachtungen aufschreiben und Vermutungen anstellen. "Das kommt gut an", sagt Schumacher. Viele Eltern und Kinder bedanken sich für die "coolen" Versuche, die naturwissenschaftliche Zusammenhänge verdeutlichen. "Die Schüler sind mit Spaß bei der Sache", freut sich der Lehrer.

16 Lehrer von elf Schulen haben an der Fortbildung des Chemieunternehmens teilgenommen. "Für uns sind Lehrer Multiplikatoren", sagt BASF-Sprecherin Birte Kattelmann-Jadgt.

"Ziel unseres Engagements ist es, Nachwuchs für Naturwissenschaften zu gewinnen." Im Frühjahr werde es eine Nachfolgeveranstaltung geben, kündigt sie an.

(RP)
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