Viele Jahre lang hat das Ehepaar das Fachgeschäft an der Schulstraße in Eigenregie geführt. Alles, was in dem Ladenlokal steht, ist von den selbstständigen Kaufleuten vorfinanziert und bezahlt. Bei einer Gusseisen-Pfanne von "Le Creuset" zum Sonderangebotspreis von 279 Euro kann der Kunde leicht überschlagen, dass es sich hier um Zigtausende handeln muss. Ob und zu welchem Preis die Ware abverkauft wird, ist unternehmerisches Risiko. "Wir hatten in diesem Jahr ein extremes Sommerloch." Miete und Lohnzahlungen für vier Mitarbeiter aber laufen weiter. "Wir kämpfen nun schon zehn Jahre an dem Standort, und für den inhabergeführten Einzelhandel wird es immer schwieriger. Seit die Drogerie Müller an der Mittelstraße eröffnet hat, habe sich der Lauf der Kunden in diese Richtung verändert. Es kommen immer weniger an der Schulstraße vorbei.

Dennoch glauben die Schürgs daran, dass Hilden ein Fachgeschäft für Haushaltswaren braucht. Schließlich haben sie eine große Zahl an Stammkunden. Und mit dem neuen Konzept werden die 50 und 51 Jahre alten Kaufleute das unternehmerische Risiko künftig nicht mehr tragen müssen. Nachdem sie in Zusammenarbeit mit der Firma "Küchenprofi" in Wuppertal ebenfalls ein Haushaltswarengeschäft gegründet haben und es seit einem Jahr erfolgreich führen, werden sie dieses Konzept auch in Hilden umsetzen. Dabei bleiben sie zwar selbstständig, doch die Ware kommt von der Firma "Küchenprofi". Kein Werksverkauf also, wie von der RP irrtümlich berichtet, sondern ein Fachgeschäft mit Qualitätsware zu annehmbaren Preisen, versichern die Schürgs. "Wir werden von der Ware her ein deutlich besseres Angebot haben." Anja Schürg freut sich: "Wir starten mit einem schönen Laden ins Weihnachtsgeschäft." Denn nach dem Ausverkauf erfolgt ein Umbau des Ladenlokals. Im November soll Neueröffnung sein. Stadtmarketing-Manager Volker Hillebrand zollt Respekt: "Sie tun sich mit einem starken Partner zusammen und profitieren von dessen Marketing. Das ist eine kluge, unternehmerische Entscheidung."