Hilden/Haan Flüchtlinge: So können Bürger helfen

Hilden/Haan · Nur bestimmte Dinge werden wirklich gebraucht. Darum gilt: Unbedingt erst nachfragen, dann spenden.

Flüchtlinge stellen Deutschland vor organisatorische Herausforderung
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Flüchtlinge stellen Deutschland vor organisatorische Herausforderung

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Foto: dpa, car pzi

Wo kann man derzeit Kleider- und Sachspenden abgeben? - Die große Zahl an Flüchtlingen, die in den vergangenen Wochen und Monaten nach Deutschland gekommen ist, hat Länder, Kommunen und Institutionen vor gewaltige praktische Herausforderungen gestellt, zugleich aber eine beispiellose Welle an Solidarität und Spendenbereitschaft in der Bevölkerung ausgelöst. In manchen Kommunen sind die Annahmestellen bis unter das Dach gefüllt, sie können nichts mehr annehmen. Die Caritas in Leverkusen etwa nimmt unbestellte Spenden - welcher Art auch immer - gar nicht mehr entgegen. Doch das kann sich schlagartig ändern, wenn neue Flüchtlinge eintreffen und wenn Flüchtlinge mit Winterkleidung ausgestattet werden müssen.

Während etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kleiderspenden sortiert und kostenlos weitergibt, werden sie beim SKFM beziehungsweise SKF aufgearbeitet und zu niedrigen Preisen in den eigenen Läden verkauft, auch an Flüchtlinge. Hier ein Überblick über die gegenwärtige Lage in Hilden und Haan, wobei es sich in fast allen Fällen empfiehlt, vor einer Spende persönlichen Kontakt aufzunehmen:

Hilden hat im Netz (siehe Info) eine ständig aktualisierte Übersicht zusammengestellt, wo Spenden für Flüchtlinge abgegeben werden können. "Dort finden sich auch Hinweise, was gerade gebraucht wird und was nicht", erklärt Henrike Loer, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. "Auch die aktuellen Angebote unserer Kooperationspartner SKFM und Kinderschutzbund Hilden sind auf unserer Seite zu finden." Im Moment wird für die geflüchteten Menschen in der Notunterkunft Albert-Schweitzer-Schule dringend Unterwäsche gesucht: Tank Tops/Unterhemden, Boxershorts/Unterhosen sowie Socken ohne Löcher - vor allem in kleinen Männergrößen. Darauf macht die Stadtverwaltung aufmerksam. Weiterhin gebraucht werden auch Schuhe und Kleidung für Männer in den Konfektionsgrößen 164 bis 50 beziehungsweise 37 bis 44. Alle Kleiderspenden können in der Kleiderkammer des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM) abgegeben werden: Berliner Straße 8. Öffnungszeiten: montags und mittwochs von 15 bis 17.45 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 11.45 Uhr.

Tassen, Teller und Gläser gibt es mehr als genug, weiß Koordinatorin Michaela Neisser vom Sozialamt: "Was so gut wie nie gespendet, aber dringend gebraucht wird, sind Töpfe, Pfannen, Kochlöffel oder Besteck. Das muss nicht vollständig sein. Wir stellen es sowieso neu zusammen." Und noch etwas fällt ihr ein: "Kinderwagen könnten wir gut gebrauchen. Wir haben derzeit mehrere Flüchtlinge mit Babys in Hilden." Wer den Kindern der Flüchtlinge etwas Gutes tun möchte, den bittet sie, nur vollständige Spiele zu schenken: "Bitte keine kaputten Spiele und bloß keine Kuscheltiere. Lieber sind uns Bälle oder Seile, also Sachen für Bewegungsspiele."

Auch Fahrräder werden immer wieder benötigt und sowohl in Hilden als auch in Haan angenommen. In Haan gibt es Ehrenamtler, die auch defekte Räder reparieren und wieder flott kriegen.

Dort sammelt die Kleiderkammer in der Steinkulle 3 montags von 10 bis 11 Uhr sowie jeden zweiten Samstag im Monat von 9.30 bis 11.30 Uhr Kleidungs- und Sachspenden (Kontakt: siehe Info) nach Persönlicher Anfrage.

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(dgn)
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