Hilden Flugplatzwiese wird Heide und Schafweide

Hilden · Die Verwaltung stellt morgen im Umweltausschuss ein Konzept für den ehemaligen Segelflugplatz Kesselsweier vor, das Erholung, Naturschutz und Landwirtschaft gerecht werden soll.

 Schafe werden künftig dauerhaft (bis auf den Winter) auf der Flugplatzwiese weiden und daraus eine Heidefläche machen.

Schafe werden künftig dauerhaft (bis auf den Winter) auf der Flugplatzwiese weiden und daraus eine Heidefläche machen.

Foto: Olaf Staschik

Wo früher Segelflieger starteten und landen, sollen ab nächstem Jahr Schafe in einer Heidelandschaft weiden. Das sieht ein mit dem Kreis Mettmann als Untere Landschaftsbehörde abgestimmtes Nutzungskonzept vor, das die Verwaltung morgen im Umweltausschuss vorstellt. Etwa ein Drittel der Flächen wird an einen Landwirt verpachtet und als Wiese genutzt. Dazwischen soll ein 15 bis 20 Meter breiter öffentlicher "Korridor" für Spaziergänger angelegt werden. "Unser Ziel war es, die offene Kulturlandschaft zu erhalten. Durch die Aufteilung der Fläche haben wir alle Interessen von Landwirtschaft, Naturschutz und Öffentlichkeit berücksichtigt", erläutert Achim Hendrichs, Umweltbeauftragter der Stadt Hilden: "Alle kommen zu ihrem Recht und haben genügend Platz." 2008 musste der Flugbetrieb wegen einer zu kurzen Landebahn eingestellt werden. Die Luftsportgemeinschaft Hilden-Haan hat inzwischen den Langenfeldern fusioniert. Seitdem wurde über eine neue Nutzung des Geländes diskutiert. Die Flugplatzwiese liegt in einem Landschaftsschutzgebiet und grenzt an zwei Naturschutzgebiete (Spörkelnbruch und Hildener Stadtwald) an. Die Fläche ist Teil der Bergischen Heideterrasse, von der heute nur noch Reste erhalten sind. Deshalb sollen etwa 4,6 Hektar des ehemaligen Flugplatzes zur Heide entwickelt werden. Dafür wird Mahd- und Saatgut von der benachbarten Heide am Sandberg verwendet. "Auf der Fläche wird eine Schafherde dauerhaft weiden", erläutert Hendrichs. Dafür muss das Areal mit einem 1,60 Meter hohen Zaun eingefriedet werden. Bäume sollen den Tieren im Sommer Schatten spenden. Ein anderer Teil des Geländes wird als Wiese landwirtschaftlich genutzt. Dort finden sich schutzwürdige Sandböden, berichtet der Umweltbeauftragte. Deshalb darf dort nicht gedüngt und kein Pflanzenschutz eingesetzt werden. Der Landwirt wird für eventuelle Ertragseinbußen entschädigt. Um den Artenreichtum zu erhöhen und den Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verbessern, wird ein Kleingewässer und eine Wildbienen-Wiese angelegt. Ein großzügiger Wanderweg (Korridor) erschließt beide Flächen für Spaziergänger, Hundefreunde, Jogger und Erholungssuchende. Er wird nicht befestigt.

Finanziert werden soll die Renaturierung über Fördermittel, um die sich der Kreis Mettmann kümmern wird. "Geplant ist, noch in diesem Jahr die entsprechenden Pachtverträge abzuschließen, damit ab 2014 mit der schrittweisen Umsetzung der Einzelmaßnahmen begonnen werden kann", erläutert der Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst.

(RP)
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