Auf Ein Wort Robert Eiteneuer Friede auf Erden den Menschen

Hilden · Vor einigen Wochen feierten wir Weihnachten. Der Engel verkündet den Hirten auf dem Feld vor Bethlehem, dass der Retter, der Heiland geboren sei. So steht es im Weihnachtsevangelium. Und eine große Schar Engel spricht den Hirten den göttlichen Frieden zu. Weihnachten - das Fest des Friedens?

Auf Ein Wort Robert Eiteneuer: Friede auf Erden den Menschen
Foto: Tinter Anja

Schauen wir uns doch einmal in der Welt um! Wie steht es heute, zu Beginn des Jahres 2017 nach Christi Geburt, mit dem Frieden in der Welt? Syrien, Irak, Afghanistan, Jemen, Palästina, Eritrea, Sudan ... Afrika ... Die Liste der Länder, einschließlich eines ganzen Kontinents, wo kein Friede ist, wo Krieg, Bürgerkrieg, Unterdrückung und Armut herrschen, ließe sich fortsetzen.

Können wir Frieden? Es sieht nicht wirklich danach aus. Können wir Gerechtigkeit? Ich habe da meine Zweifel? Können wir Freiheit? In vielen Ländern, selbst in Europa oder in unmittelbarer Nähe Europas, werden zunehmend politische Freiheiten, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und Religionsfreiheit eingeschränkt. Die Menschen sind weder gleichberechtigt noch haben sie die gleichen Chancen. Wenige haben die Macht, die Reichen leben im Überfluss, die vielen anderen Menschen in bitterer Armut, in Hunger und Elend.

Wen wundert es, dass die Menschen aus Armut, Unterdrückung, Krieg und Unfreiheit flüchten in solche Länder, wo es mehr Freiheit, mehr Wohlstand für alle, keinen Krieg und keine Unterdrückung gibt? Gefährden die Flüchtlinge wirklich den Frieden in unserem Land, wie immer wieder behauptet wird? Ist es legitim, Flüchtlinge und Asylbewerber in ihre angeblich sicheren Herkunftsländer abzuschieben, obwohl diese Länder den Ausgewiesenen keine Sicherheit, keine Freiheit, keinen Schutz ihrer Menschenwürde garantieren?

Frieden ist eine bleibende Aufgabe für uns Menschen, insbesondere für uns Christen. Ohne den Glauben an einen Gott, der jeden Menschen nach seinem Bild geschaffen hat, der alle Menschen in gleicherweise liebt, der nicht unterscheidet nach Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Besitz, wird es keinen Frieden geben. Ohne den Bezug zu diesem Gott wird es nicht gelingen, dem Frieden und der Gerechtigkeit, wie die Bibel uns aufgetragen hat, näher zu kommen.

Es ist den Versuch wert, sich vom Frieden von Weihnachten anspornen zu lassen, wenigstens ein bisschen mehr Frieden zu schaffen - in unserer Stadt, in unserem Land, in der Welt!

Robert Eiteneuer ist Pastoralreferent der katholischen Pfarre St. Jacobus Hilden

(RP)
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