Serie: Hunderunde (2) Fürs Angertal müssen Hunde fit sein

Hilden · Wo können Mensch und Hund Erholung bei Spaziergängen finden? Die RP stellt einige schöne Wege vor.

Wie versprochen, kommt hier der nächste Wandervorschlag für Hunde, ihre Herrchen und Frauchen. Diesmal wurde ich, ein windschnittiger Whippet-Rüde, mit meinen Hundefreunden durchs Angertal in Ratingen geschleift. Ja, geschleift muss ich sagen, denn das ist eine gute Zehn-Kilometer-Runde, die man nicht bei 30 Grad Hitze machen sollte. Der Wanderweg, der an der Auermühle startet, führt nicht nur durch den Wald, sondern auch über viele sonnige Hänge und asphaltierte schmale Wege durch Äcker und Felder, die zwar schöne Ausblicke bieten, aber kein schattiges Plätzchen.

So hatten denn mein Freund Peppi (Sie erinnern sich vielleicht: der 600er Dackel) , meine ältere Freundin Cora (die mit ein bisschen Speck um die Taille) und ich öfter Mal die Zunge bis zu den Knien hängen. Aber unsere Menschen schwitzten auch ganz schön auf dem nicht immer ganz ebenen Weg, auf dem man 182 Höhenmeter überwinden muss. Außerdem mussten wir im Wald noch über so manchen umgefallenen Baum springen, der mitten auf unserem Wanderweg lag.

Das heißt, ich bin gesprungen wie ein Federchen und meine Kumpel auch, während unsere Menschen einen weniger eleganten Anblick bei ihren Kraxelversuchen boten. Wir haben dann dezent weggeguckt oder so getan, als würden wir gerade nach einem Mäuschen schnüffeln. War auch wirklich ein prima Schnupper-Revier. Nun zu unserer Tour der Leiden (erst heiß, dann pitschnass, sonst aber wieder sehr abwechslungsreich): Aus dem Auto wurden wir am Parkplatz "Auf der Aue" nahe der Auer Mühle entlassen.

Wir konnten dann schon mal ein Näschen voll frischer Waldluft nehmen und auf die schicke Auer Mühle im Tal gucken. Zunächst ging es dann in östlicher Richtung auf dem Weg oberhalb der Auer Mühle weiter, bis der eigentliche Rundweg erreicht wird. Jetzt dem Rundweg im Uhrzeigersinn folgen. Der Weg führt entlang der Anger - da haben wir uns alle abgekühlt und wir Tiere auch ein bisschen getrunken - durch das Angertal bis zur Angermühle und Haus Anger.

Hinter Haus Anger überquerten wir die Bahnlinie und nahmen einen steilen Anstieg. Dann ging es über ein wirklich schickes Hochplateau mit Ausblicken bis zu den nördlichen Ausläufern von Homberg-Meiersberg. Danach hätten wir eigentlich westlicher Richtung bis zum Ende des Rundweges laufen können und von hier aus auf gleichem Weg zurück zum Parkplatz. Aber halt: Unsere zweibeinigen Pfadfinder haben sich dann doch tatsächlich noch verlaufen.

Ich fass es nicht, bewaffnet mit Handys und Google Maps laufen die noch falsch. Dabei hätten sie nur dem Wegweiser Rundwanderweg immer folgen müssen. Das weiß doch jeder Hund. Aber ich halte den Menschen mal zugute, dass wir fast am Ende der Runde in einen höllischen Regenguss kamen, so dass die ganze siebenköpfige Wandertruppe ein bisschen kopflos und aufgeweicht war. Sie werden es nicht glauben, aber als wir wieder an der Auermühle waren, waren Mensch und Tier einigermaßen getrocknet, so dass unsere Begleiter sich noch ein Käffchen und ein Stück Kuchen auf der noblen Terrasse gönnten.

Das machen sie übrigens immer, wenn wir gemeinsam laufen. Spätestens nach der Hälfte der Wanderung fangen sie schon an von Pflaumen- und Käsekuchen zu träumen. Ich spar mir das für die Heimfahrt im Auto auf: das Träumen vom gefüllten Näpfchen.

(RP)
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