Hilden Fundtiere suchen neues Zuhause

Düsseldorf · Das Tierheim Hilden stellte gestern bei seinem Sommerfest den neuen Gnadenhof für schwer vermittelbare Hunde vor. Rund 1300 Tiere werden pro Jahr beherbergt und vermittelt. Bei den Katzen wird inzwischen der Platz im Asyl knapp.

Ralf Mengarda rechnete gestern mit 2000 Besuchern beim Sommerfest des Hildener Tierheims. "Natürlich ist das heute kein Vermittlungstag, aber wir hoffen, dass sich der eine oder andere für ein Tier interessiert", sagte der Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins Hilden.

Jahresetat von 350 000 Euro

Jedes Jahr werden rund 1300 Tiere vermittelt und beherbergt. Vor zehn Jahren seien es noch 500 Tiere gewesen. "Wir haben mittlerweile einen guten Ruf auch im Umland aufgebaut", betonte Mengarda. Für Hilden, Monheim, Langenfeld, Mettmann und Erkrath übernimmt das Tierheim die Aufnahme von Fundtieren. Zurzeit befinden sich 30 Hunde in der Obhut der Tierpfleger. Allerdings machen die 80 Katzen die größte Tiergruppe im Heim aus. "Es wird jedes Jahr problematischer, weil es sich meist um Wildkatzen handelt und der Platz knapp wird", erläuterte Mengarda. Mittlerweile besteht ein Aufnahmestopp für Katzen von Privatpersonen.

Zu drei Viertel finanziert sich der 560 Mitglieder starke Tierschutzverein selbst durch Vermittlungserlöse, Beiträge und Spenden. 350 000 Euro betragen die Gesamtkosten jedes Jahr. "Tierschutz ist immer ein Defizitgeschäft", sagte Mengarda. Neben jeweils einem Katzen- und einem Hundehaus, drei Quarantänestationen sowie einem Kleintierhaus errichtete der Verein einen Gnadenhof für so genannte schwer vermittelbare Hunde. In dem neuen Zwingergelände mit Innenhütten ist für drei Hunde jeweils auf einer über 70 Quadratmeter großen Fläche viel Platz zum Austoben. Allein die Grenzgitter haben 20 000 Euro gekostet. Thomas Mielke schätzt, dass zurzeit 20 schwer vermittelbare Hunde im Tierheim leben. "Diese Hunde wurden falsch erzogen, weil sie keine Erziehung hatten. Ihnen wurden keine Grenzen gesetzt", sagte Mielke. Seit 10 Jahren arbeitet der 38-Jährige als Hundepfleger im Tierheim Hilden. Er weiß, wie man mit solchen Problemhunden umgehen muss: "Es braucht seine Zeit, bis man das Vertrauen zu den Hunden aufgebaut hat."

Nur an erfahrene Hundehalter

So war es auch bei Ascart. Seit fünf Jahren lebt der Hund der Rasse Dogo de Canario im Tierheim. Seine aggressive Art habe im Laufe der Zeit nachgelassen. "Nur Katzen mag er nach wie vor nicht", lachte Mielke. Trotzdem würde er Ascart nur an erfahrenen Hundebesitzern vermitteln. Diese Erfahrung hätten Klaus (74) und Gerda Quarg (73), die seit 25 Jahren Hundehalter sind. Wie viele andere Besucher an diesem Tag schaute sich auch das Ehepaar im Zwingerbereich um. "Wir möchten gerne wieder einem Hund ein neues Zuhause bieten", sagte Gerda Quarg.

(RP)
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