Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Gewerkschaftsklagen machen Kommunen vorsichtig

Hilden · Die Inflation verkaufsoffener Sonntage hat ein Ende gefunden. Hilden hat am Wochenende Daten zur Bestätigung gesammelt. Haan steht vor dem Ausstieg.

Die Hildener Fußgängerzone war voll. Beim Blumenmarkt und im Weindorf, aber auch rund um den Laufsteg von "Hilden à la mode" waren am vorigen Wochenende gut gelaunte Gesichter zu sehen. Und in den Geschäften klingelten (nicht nur) Sonntag die Kassen. Die gute Stimmung war also auf allen Seiten.

Trotzdem: Das Stadtmarketing Hilden, sehr zufrieden mit dem Ablauf der erneut sehr erfolgreichen Traditionsveranstaltung, blickt gespannt auf das Ergebnis der Befragung auf der Straße. Damit soll nachgewiesen werden, dass in de Tat der Mix aus Weindorf und Blumenmarkt und Modenschau in die Stadt lockt. Und nicht die am Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr geöffneten Läden. Nach bisherigen Erkenntnissen kamen 80 Prozent der Besucher der Feste wegen und nur ein Fünftel zum Einkaufen in die Stadt.

In der Nachbarstadt Haan wird in einigen Tagen über die Zukunft der verkaufsoffenen Sonntage diskutiert. Beim letzten Mal im März, als auf dem Neuen Markt Brunnenfest gefeiert wurde, öffneten auch einige Geschäfte an der nahen Kaiserstraße - obwohl sie, entgegen der Praxis aus allen Vorjahren, das nicht gedurft hätten. Politische Anträge, den Bereich der Feier oder aber die Genehmigungszone zu vergrößern, gehen wohl ins Leere. Denn der Verein "Wir für Haan", der bisher stets die Anträge auf Sonntagsöffnung gestellt hatte, ist der Meinung, künftig sonntags keine Verkaufsaktionen mehr anzustreben. Auch diese Stimmung geht auf Erfahrungen zurück. Zum einen war die Beteiligung der Händler meist nicht sehr groß. Zum anderen träumte der Handel von solchem Zustrom, wie er in Hilden zu verzeichnen ist. Die Gewerkschaftsklagen gegen verkaufsoffene Sonntage haben vorsichtig gemacht. Und sie motivieren zur Suche nach Alternativen.

(RP)
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