Hilden Graf-Recke-Stiftung hat neuen Reitplatz

Hilden · Kinder können auf zwei weitere Pferde zurückgreifen. Vierbeiner bauen Brücken zu den Jugendlichen.

 Die Mädchen und Jungen der benachbarten Kita Waldkobolde nutzten das Fest, um die neuen Pferde "Harry" und "Bell" kennenzulernen.

Die Mädchen und Jungen der benachbarten Kita Waldkobolde nutzten das Fest, um die neuen Pferde "Harry" und "Bell" kennenzulernen.

Foto: Recke-Stiftung

Die Graf-Recke-Stiftung hat einen neuen Reitplatz sowie zwei neue Pferde angeschafft. Das hat der Geschäftsbereich Erziehung & Bildung auf dem Gelände des Hildener Dorotheenviertels gefeiert. Dort erhalten Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und Handicaps ganz besondere Zuwendung: Therapiestunden mit Pferden. Der Boden auf der alten Kuppel war sumpfig. "Daher sind wir unglaublich froh, dass wir jetzt einen Reitplatz mit Drainage haben, damit die Pferde trockenen Fußes über die Koppel kommen", freute sich Fachbereichsleiterin Gabriele Trojak-Künne.

" Und natürlich über die beiden neuen Pferde im Stall, Harry und Bell. Den Kauf von Harry hat die Eugen-Otto-Butz-Stiftung aus Hilden mit einer großzügigen Spende von 5000 Euro unterstützt. Der Förderverein Dorotheenheim hat das Heilpädagogische Reiten seit 1998 mit rund 250 000 Euro unterstützt, berichtet Helmut Hirche. Mit dem Geld wurde etwa die medizinische Versorgung der Tiere, neue Sättel oder das Futter bezahlt. "Jede Unterstützung, jede Hilfe kommt am Ende den Kindern und Jugendlichen zugute, die wir hier dadurch betreuen können", verspricht Fachbereichsleiterin Gabriele Trojak-Künne.

Die Mädchen und Jungen der benachbarten Kita Waldkobolde nutzten das Fest, um die neuen Pferde kennenzulernen. Auch die Bewohner von Haus Buche im Seniorenzentrum Dorotheenpark schauten vorbei. "Alle sind sehr begeistert von dem Reitplatz und den Tieren", berichtet Adelheid Reiners, Leiterin des Sozialtherapeutischen Dienstes. Gegenwärtig gibt es sechs verschiedene Pferde im Reitstall: vom irischen Pony über den Araberwallach und der Haflingerstute bis zum Shetlandpony.

So können die Reittherapeuten mit den unterschiedlichen Wesen der Tiere individuell auf die Kinder und Jugendlichen eingehen. Ein Pferd geht allerdings sehr bald in "Rente": Die 22-jährige Haflingerstute Leni braucht dringend einen Gnadenbrothof. Für Spenden und Hinweise ist Fachaufsicht Dimitra Georgiou (Tel. 0211 40552124) dankbar. In der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind Pferde wichtige Brückenbauer - zwischen Klient und Pädagogen sowie Eltern und Kind.

Im Fokus steht die Wahrnehmung des Tieres. Das Pferd wird nicht nur geritten, es wird auch gepflegt und gefüttert. Berühren, Spüren und Handeln helfen dabei, eine Grundlage für Vertrauen zu entwickeln. Diese Therapieform wirkt sich positiv auf die körperlich-seelische Verfassung und auf das Sozialverhalten des Kindes aus. Sie stärkt Selbstvertrauen und Erfolgserlebnisse und hilft, Ängste abzubauen. Der Geschäftsbereich Graf Recke Erziehung & Bildung steht in einer fast 200 Jahre alten Tradition der Arbeit der Düsselthaler Anstalten, des Dorotheenheims in Hilden und des Mädchenheims Ratingen.

(cis)
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