Hilden Großbrand: Feuerwehr-Chef in Spezialklinik

Hilden · Es ist der schlimmste Großbrand in Hilden seit vielen Jahren. Nicht wegen des Sachschadens in Millionenhöhe, sondern weil drei Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten verletzt wurden. Sie gehörten zum ersten Einsatztrupp und wurden in der Nacht zu Sonntag vor einer Lagehalle von einer Flammenwand überrascht, berichtet Norbert Danscheidt, Erster Beigeordneter der Stadt.

Großbrand in Hilden: Feuerwehrmänner schwer verletzt
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Großbrand: Feuerwehrmänner schwer verletzt

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Wenn sich plötzlich Rauchgase entzünden - Experten sprechen von Roll-over -, können Temperaturen von 600 bis 1000 Grad Celsius erreicht werden. Am schwersten wurde Feuerwehr-Chef Bernhard Janeck verletzt. Der erfahrene Einsatzleiter wurde in eine Bochumer Spezialklinik gebracht. "Sein Zustand ist stabil", berichtet Bürgermeisterin Birgit Alkenings (SPD). "Er hat keine Rauchgase eingeatmet." Die weniger schwer Verletzten werden in der Uniklinik Düsseldorf behandelt. Notfallseelsorger betreuen die Familien.

Gegen 2 Uhr in der Nacht zu gestern war das Feuer in einem Komplex alter Gewerbehallen ausgebrochen. In den Hallen lagerten unter anderem Verpackungsmaterial und Autoreifen. Auch eine Kfz-Werkstatt mit mehreren Fahrzeugen war dort untergebracht. Die Feuerwehr hatte 241 Einsatzkräfte aus der ganzen Region zusammengezogen. Sie brauchten fünf Stunden, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Die Löscharbeiten dauerten gestern Abend noch an und können sich heute fortsetzen, da es noch immer Glutnester in den ausgebrannten Hallen gebe. Weil Einsturzgefahr besteht, können die Retter den Gebäudekomplex nicht betreten und müssen sich auf das Löschen von oben beschränken. Die Staatsanwaltschaft hat den Brandort beschlagnahmt, die Kriminalpolizei sucht nach der Brandursache. Das Landesamt für Umweltschutz kann derzeit noch nicht sagen, ob der in großen Mengen freigewordene Ruß unschädlich ist. Deshalb hat Bürgermeisterin Birgit Alkenings vorsorglich alle Außenbereiche der Schulen und Kindergärten sowie die Spielplätze im Nordwesten und in der Stadtmitte sperren lassen.

In der Nacht des Brandes wurden 40 Anwohner sowie 250 junge Wasserretter und etwa 100 Helfer vorsorglich evakuiert. Nach entsprechenden Luftmessungen konnten sie erst gegen 8 Uhr in ihre Quartiere zurückkehren. Die DLRG-Mitglieder aus ganz NRW hatten an einer Großübung teilgenommen und zelteten in der Nähe des Brandortes. Die Rettungsschwimmer und ihre Betreuer wurden in einer benachbarten Grundschule in Sicherheit gebracht.

(RP)
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