Hilden Großer Andrang bei Ausbildungsbörse

Hilden · Es herrschte Hochbetrieb auf dem Gelände des evangelischen Schulzentrums: Zwischen Foyer, Schulhof und Turnhalle hatten sich am frühen Samstagvormittag rund 115 Aussteller positioniert, um ihre Betriebe und Ausbildungsmöglichkeiten in rund 150 unterschiedlichen Berufen zu präsentieren.

 Sarah Marohn (l.) von Denke Zahnmedizin berät die syrischen Geschwister Rajaa und Mohammed.

Sarah Marohn (l.) von Denke Zahnmedizin berät die syrischen Geschwister Rajaa und Mohammed.

Foto: Olaf Staschik

Die gute Vorbereitung lobte Sarah Marohn von Denecke Zahnmedizin (Hilden): "Die Besucher sind sehr interessiert und kommen auch mit ihren Unterlagen bei uns vorbei." Über das Interesse der Geschwister Mohammed (19) und Rajaa (15) freute sich die Mitarbeiterin der Marketingabteilung besonders. "Sie sind erst seit einem Dreivierteljahr in Deutschland, sprechen aber sehr gut Deutsch. Und besonders Mohammed war sehr interessiert an einer Ausbildung zum zahnmedizinischen Fachangestellten." Für ihren Arbeitgeber lohne sich eine solche Messe immer, um neue Auszubildende zu gewinnen: "Wir haben auf diese Weise schon einige unserer Azubis eingestellt." Den Schülern bietet die Börse eine gute Gelegenheit, um sich eine Übersicht über Ausbildungsstellen zu verschaffen. "Ich finde es recht interessant und vielfältig", sagte Besucher Norman Hartung. Eigentlich hatte der 18-jährige Langenfelder mit seinem Realschulabschluss schon eine genaue Vorstellung seiner beruflichen Zukunft, doch ausgerechnet diese eine Branche war nicht vertreten: "Ich würde gerne Bestatter werden, aber darüber konnte ich mich hier leider nicht informieren." Dafür hatte er sich in anderen Branchen umgeschaut. "Als Mediengestalter könnte ich es mir, nach den heutigen Gesprächen, jetzt aber auch gut vorstellen."

Für Saskia Perale (16) aus Solingen öffnete sich nach dem Messe-Besuch der Fächer der Möglichkeiten weiter. "Nach meinem Fachabi würde ich gerne etwas im kaufmännischen Bereich machen." Vor Ort habe sie erste Kontakte zu ihr bis dahin noch völlig unbekannten Firmen knüpfen können. "Ich kannte die Firma 3M vorher überhaupt nicht, habe aber jetzt erfahren, wie viele Möglichkeiten es dort gibt, nicht nur für mich, sondern auch für meinen Freund." Der 17-jährige Fabian Ringwelzki interessiert sich nämlich für Chemie. "Bei 3M könnte ich dann eine Ausbildung als Chemielaborant machen", sagt der Abiturient.

Für einen der größten Arbeitgeber Hildens wiederum (das 3M-Werk Hilden ist der größte Produktionsstandort des international tätigen US-Technologie-Konzerns in Europa) sind solche Ausbildungsbörsen sehr wichtig. "Wir sind zwar ein großer Konzern, aber da wir in der weiterverarbeitenden Industrie tätig sind und viele nicht wissen, hinter welchen Produkten wir stecken, sind wir für viele auch nicht so bekannt", erklärt Diana Klömpken, Ausbildungskoordinatorin bei 3M. Der enorme Aufwand, regelmäßig auf Messen präsent zu sein, lohne sich daher mehrfach, versichert sie: "So tritt man mit den jungen Leuten direkt in Kontakt und wir erhalten hinterher auch mehr Bewerbungen." Die Hildener Ausbildungsbörse wurde in Kooperation mit den Städten Haan und Erkrath organisiert. An den Kosten von 38.000 Euro beteiligten sich insgesamt elf Sponsoren.

(seg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort