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Menzelsee in Hilden Hund entdeckt gestohlenen Opferstock

Hilden · Der Hildener Jäger Markus Jäschke und sein Hund "Charlie" haben einen von zwei gestohlenen Spendenbehältern von St. Jacobus am Menzelsee aufgespürt. Von dem zweiten fehlt noch jeder Spur.

 Jäger Markus Jäschke lobt seinen Gordon-Setter "Charlie". Der zwei Jahre alte Hund hat eine jagdliche Ausbildung.

Jäger Markus Jäschke lobt seinen Gordon-Setter "Charlie". Der zwei Jahre alte Hund hat eine jagdliche Ausbildung.

Foto: Hegering

Als Gordon-Setter "Charlie" aufmerkte, da wusste auch Markus Jäschke, dass etwas nicht stimmt: Der Hildener Jäger war am Dienstagmorgen mit seinem Hund gegen 8 Uhr am Menzelsee in Nähe des Westrings unterwegs. "Da hat Charlie auf einmal gewindet", erzählt Jäschke. In der Jäger-Sprache heißt das: "Charlie" hatte plötzlich etwas in der Nase. Der zwei Jahre alte Rüde schnupperte ganz besonders intensiv an einer Stelle, wo Unbekannte Äste und Zweige abgeschnitten und aufgehäuft hatten. Markus Jäschke schaute nach - und entdeckte einen Opferstock. Das war für den ehemaligen Messdiener leicht zu erkennen: "Ich weiß, wie so was aussieht." Offenbar hatten die Diebe bereits versucht, die Klappe der Box gewaltsam zu öffnen. Allerdings lagen noch Münzen darin.

Jäschke rief sofort die Polizei. Die Einsatzkräfte begutachteten den Fundort und versuchten schließlich, "das Ding in den Streifenwagen zu heben", berichtet Jäschke. Vergeblich: Mit einem geschätzten Gewicht von bis zu 100 Kilogramm war der etwa hüfthohe Opferstock einfach zu schwer und zu sperrig. Und während die Beamten den Abtransport organisierten, rief Jäschke - einer inneren Eingebung folgend - bei der Katholischen Gemeinde St. Jacobus in Hilden an. Volltreffer: Dort waren gleich zwei Opferstöcke aus der Kirche an der Mittelstraße verschwunden. Von dem zweiten fehlt noch jeder Spur. "Wir vermuten, dass das in der Nacht von Sonntag auf Montag passiert ist", berichtet Pfarrer Reiner Nieswandt. Er glaubt, dass in den Boxen "noch nicht mal 100 Euro" enthalten waren. Damit sei "der sachliche Schaden größer als der finanzielle", sagt Nieswandt. Konsequenzen will die Gemeinde aus dem Diebstahl nicht ziehen: "Wir wollen schon unsere offenen Kirchen behalten", betont der Geistliche.

 Dieses Foto machte Jäschke vom Opferstock. Es lag noch Geld darin.

Dieses Foto machte Jäschke vom Opferstock. Es lag noch Geld darin.

Foto: Markus Jäschke

Die Polizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen. Das berichtet ihr Sprecher Ulrich Löhe. Diebstähle in Kirchen seien im Kreis Mettmann selten, "Einbrüche in Gotteshäuser stehen bei uns nicht auf der Tagesordnung", berichtet Löhe auch vor dem Hintergrund der Diebstähle aus Kirchen am Niederrhein, die vor kurzem bekannt wurden. Markus Jäschke zeigt trotzdem Unverständnis: "Ich bin schockiert, was es für Mitmenschen gibt." Das Geld aus den Behältern sei schließlich "für einen guten Zweck bestimmt".

Pfarrer Nieswandt denkt ähnlich. "Es ist schlimm, dass sowas zunehmend auch in Kirchen passiert", sagt er. Er ist froh, dass ein Opferstock gefunden wurde. "Ich freue mich, wenn Herr Jäschke mit seinem Hund vorbei kommt. Dann gibt's für ,Charlie' ein Leckerchen."

(arue)
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