Haan Haaner fordern mehr Sauberkeit und Polizei

Haan · Beim Dialogstand der Initiative "Lebenswertes Haan" machten Bürger Vorschläge für ein schöneres Umfeld. Kritik gab es am Ordnungsamt.

 Beim Dialogstand werden die Vorschläge auf bunte Karten notiert und an die Wand gepinnt.

Beim Dialogstand werden die Vorschläge auf bunte Karten notiert und an die Wand gepinnt.

Foto: ralph matzerath

Was muss sich ändern, um Haan attraktiver zu machen? Das war die Frage, zu der sich am Samstag auf dem Neuen Markt Haaner äußern konnten: Die Initiative "Lebenswertes Haan" hatte ihren dritten Dialogstand aufgebaut, um Ideen und Anregungen direkt vom "Fußvolk" aufzugreifen. Die beiden ersten Dialogstände in den Wochen zuvor hatten mit der Verkehrssituation und dem Einkaufen in der Innenstadt feste Themen gehabt, diesmal war darauf verzichtet worden. "Die Haaner werden von der Stadtspitze zwar informiert", sagt Stefan Zillgens, Vorsitzender der Initiative, "jedoch ist der Dialog mit den Bürgern nicht ausreichend. Viele kritisieren diesen Umgang."

Sie machten ihrem Unmut am Stand, den auch Bürgermeister Knut vom Bovert kurz besuchte, entsprechend Luft. Größtes Thema war die Sauberkeit in der Stadt und die Pflege der Grünanlagen. Der Schillerpark sei kaum ein Aushängeschild für die "Gartenstadt", komme ungepflegt daher. Anders als in Hilden gebe es kaum Streifen des Ordnungsamtes, die etwa wegen weg geworfener Zigarettenstummel Verwarngelder kassierten. Ohnehin gab die Präsenz des Ordnungsamtes Anlass zu Kritik. Es sei Aufgabe genau dieses Amtes, für Ordnung in den Parks zu sorgen – und so "Schwarze Sheriffs" überflüssig zu machen. Die Stadt will einen privaten Sicherheitsdienst damit beauftragen, "ein Unding", wie Meike Lukat sagt. Die Ratsfrau ist Polizistin und Vorsitzende der neu gegründeten "Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan" (siehe Infobox).

Heftig kritisiert wurde allerdings auch die Besetzung der Polizeiwache in Haan: Zum einen kämen die Polizisten nach einem Anruf viel zu spät am Ort des Geschehens an, zum anderen gebe es keine Rufumleitung, wenn die Wache nicht mehr besetzt ist. Die weiteren Punkte, die die Initiativen-Mitglieder Hans-Jürgen und Ursula Wolff sowie Peter Schniewind und Anika Lennartz notierten und an die Fachausschüsse weitergeben wollen:

Kinder und Jugendliche brauchen Flächen und Treffpunkte. Ein Bachlauf sollte als Schlammplatz für Kleine freigelegt werden; schon eine Pfütze freute Kinder.

Der Einzelhandel ist zu wenig ausgeschildert. Abhilfe sollen Wegweiser aus Holz schaffen, die auf die Inhaber-geführten Läden hinweisen. Eine Stimme hat sich zudem ausdrücklich für ein Einkaufscenter in der City ausgesprochen.

Die Aufenthaltsqualität in Haan ist nicht ausgeprägt genug. Ändern wollen Bürger dies mit einem Kino, das einmal in der Woche in zu findenden Räumen laufen soll. Schilder im öffentlichen Raum sollen regelmäßig gereinigt werden.

(RP)
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