Haan Haaner Gymnasium jetzt offiziell Europaschule

Haan · Bei einer Feierstunde im Düsseldorfer Landtag konnte Friederike von Wiser das begehrte Zertifikat in Empfang nehmen

 Mit einer großen Delegation waren die Haaner zur Zertifikats-Übergabe gekommen. Die Urkunden überreichten NRW-Europastaatssekretär Dr. Marc Jan Eumann und Dr. Stephan Koppelberg, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission.

Mit einer großen Delegation waren die Haaner zur Zertifikats-Übergabe gekommen. Die Urkunden überreichten NRW-Europastaatssekretär Dr. Marc Jan Eumann und Dr. Stephan Koppelberg, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission.

Foto: Ministerium

Vom Erfolg des dreijährigen Prozesses wusste das Haaner Gymnasium bereits seit September. Gestern konnte Schulleiterin Friederike von Wiser das ersehnte Zertifikat "Europaschule in Nordrhein-Westfalen" in Empfang nehmen. Die Auszeichnung wurde bei der vierten Netzwerktagung der Europaschulen in NRW vergeben, die die Landesregierung in Kooperation mit der regionalen Vertretung der Europäischen Kommission veranstaltet.

"Diese Auszeichnung hat sich unsere Schule in langjähriger Arbeit in vielen verschiedenen Bereichen verdient", freute sich Friederike von Wiser. Eine große Anzahl von Projekten, internationalen Kontakten und Austausch-Maßnahmen habe schon lange bestanden, bevor die Idee aufkam, sich um eine Zertifizierung als Europaschule zu bewerben: "Viele einzelne Personen haben auf diese Weise zu unserem guten internationalen Angebot beigetragen." Den entscheidenden Anstoß lieferte die Europa-Union Haan unter Vorsitz von Fritz Köhler.

Die Liste der internationalen Kontakte, die die Schule an der Adlerstraße unterhält, ist lang: Schulpartnerschaften gibt es nach Leiden in den Niederlanden, nach Eu in Frankreich, nach Palermo auf Sizilien, nach Chalupki in Polen und nach Szarvas in Ungarn. Das bilinguale Angebot für die Jahrgänge acht und neun wird rege genutzt, indem Geschichte auf Englisch unterrichtet wird. Mehr als 70 Schüler haben in den vergangenen Jahren das "Delf"-Sprachzertifikat in Französisch bestanden. Künftig werden auch Berufspraktika im europäischen Ausland möglich sein. Dabei kooperiert das Gymnasium mit den Partnerschulen, die bei der Quartierfrage helfen. Die Praktika finden jeweils in den beiden Wochen vor den Osterferien statt.

Schon 2010 fiel der Entschluss, das Zertifikat Europaschule anzustreben. Es galt, eine Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen. Cornelius Tonn, Lehrer am Gymnasium, koordinierte die Entwicklung. Im Mai vorigen Jahren startete dann die Endphase zur Bewerbung mit einer Europawoche. Am 1. August 2012 reichte die Schule die Bewerbungsunterlagen ein.

Das Gymnasium Haan ist eine von acht neuen Europaschulen, deren Zahl in Nordrhein-Westfalen damit auf 180 steigt — so viele wie in keinem anderen deutschen Bundesland. NRW-Europaministerin Angelica Schwall-Düren: "180 Europaschulen in Nordrhein-Westfalen sind ein beeindruckendes Zeugnis für das Europa-Engagement in unserem Land. Ich freue mich, dass die Kinder und Jugendlichen an diesen Schulen zu überzeugten Europäern heranwachsen können. Sie sind die besten Botschafter für den gemeinsamen europäischen Gedanken."

Schulministerin Sylvia Löhrmann betonte: "Europaschulen erfüllen in unserer Gesellschaft eine wichtige Aufgabe: Sie verankern den Europa-Gedanken fest im Schulunterricht und machen ihn für Schüler erlebbar. Die intensive Auseinandersetzung mit europäischen Sprachen, Kulturen und Strukturen ermutigt Kinder und Jugendliche, die Zukunft Europas mitzugestalten und offen für neue Begegnungen und Erfahrungen zu sein."

Europaschulen zeichnen sich durch ein besonderes Fremdsprachenangebot aus und fördern interkulturelle Kompetenzen der Schüler. Hinzu kommt eine besondere Ausprägung beim Erwerb und Nachweis von europaorientierten Kenntnissen. Dies geschieht im Unterricht aller Fächer, was durch ein schulisches Europacurriculum sichergestellt wird.

(RP)
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