Hilden Hardeck kauft Vonnahme und baut aus

Hilden · Die Möbelhauskette mit Sitz in Bochum übernimmt das Hildener Unternehmen zum 1. Juli. Der Standort soll wachsen.

 Bis zum Ende dieses Jahres soll das Möbelhaus Vonnahme seinen Namen in "Möbel Hardeck" ändern.

Bis zum Ende dieses Jahres soll das Möbelhaus Vonnahme seinen Namen in "Möbel Hardeck" ändern.

Foto: Staschik, Olaf (ola)

Das Möbelzentrum Vonnahme wird zusammen mit dem Möbelmitnahme-Discounter Chic & Mit zum 1. Juli dieses Jahres von Möbel Hardeck übernommen. Das teilte Geschäftsführer Werner Vonnahme gestern mit. Die bereits angekündigte Übernahme durch den Kaufmann Thomas Merz, Mitglied der erweiterten Familie, wird damit hinfällig. Zu den Gründen, die dazu führten, will Werner Vonnahme nichts sagen. Auch über die Kaufsumme schweigen sich die Familien Vonnahme und Hardeck aus.

 Bis zum Ende dieses Jahres soll das Möbelhaus Vonnahme seinen Namen in "Möbel Hardeck" ändern.

Bis zum Ende dieses Jahres soll das Möbelhaus Vonnahme seinen Namen in "Möbel Hardeck" ändern.

Foto: Olaf Staschik

Gestern stellten sich Karl-Ernst Hardeck und sein Sohn Dirk, geschäftsführende Gesellschafter der gleichnamigen Handelskette mit Sitz in Bochum, in einer Betriebsversammlung der Belegschaft vor. 200 Mitarbeiter beschäftigt Vonnahme. RP-Informationen zufolge war die Stimmung eher neugierig, gelassen. Karl-Ernst Hardeck nahm sie als "sehr, sehr positiv" wahr. Dazu wird beigetragen haben, dass die Firma Hardeck alle Vonnahme-Mitarbeiter weiter beschäftigen will. "Wir haben ihnen eine langfristige Beschäftigung garantiert", sagt Hardeck. Zusammen mit dem neuen Standort zählt die Hardeck-Kette insgesamt 1500 Beschäftigte.

Durch den Kauf des Hildener Möbelzentrums wird die Bochumer Möbelhauskette eigenen Angaben zufolge Marktführer in NRW. Mit dem neuen Standort - es wird der vierte sein - spricht das Unternehmen in einem Umkreis von 50 Kilometern rund fünf Millionen Menschen an, "die wir mit unseren Lkw von Hilden aus erreichen können", erläutert Hardeck. Der neue Eigentümer möchte die bislang 30 000 Quadratmeter umfassende Ausstellungsfläche vergrößern, "damit der Standort noch interessanter wird". Außerdem sollen weitere Beschäftigte eingestellt werden. Details kann Hardeck noch nicht veröffentlichen, "jetzt muss man sehen, was rechtlich möglich ist". Die Planungen sollen noch im März beginnen. Ein Schwerpunkt des Hildener Hardeck-Sortiments soll auf Küchen liegen, ein Bereich, der "hohe Umsatzanteile" bringt.

Für den Hildener Stadtmarketing-Manager Volker Hillebrand ist der Verkauf an eine größere Kette ein logischer Schritt. "In der Möbelbranche ist ein wahnsinniger Wettbewerb ausgebrochen", sagt er. Mit dem Kauf, so teilt Werner Vonnahme tatsächlich mit, begegne Möbel Hardeck dem wachsenden Konzentrationsdruck der Branche. Von diesem Druck erzählen auch andere: "Ja, es gibt einen Konzentrationsprozess", sagt Jens Olding, Hausleiter des erst kürzlich neu eröffneten Möbelmarktes Höffner in Neuss, der auch Hildener und Haaner Kunden anzieht. Zugleich wachsen die Verkaufsflächen. Mit seinen 46 000 Quadratmetern in Neuss kann Höffner "Möbel inszenieren", sagt Olding. Hinzu komme eine "tolle Gastronomie und ein Kinderland, das seinesgleichen sucht. Das will der Kunde: lecker essen, schöne Möbel, guten Service."

Auch das Haaner Möbelhaus Ostermann erweitert zurzeit auf insgesamt 38 000 Quadratmeter Verkaufsfläche. "Die Ansprüche der Kunden hinsichtlich der angebotenen Auswahl steigen stetig", berichtet der geschäftsführende Gesellschafter, Rolf Ostermann. Eine verstärkte Konkurrenz sieht er in Vonnahme bzw. Möbel Hardeck nicht, "da wir im gleichen Einkaufsverband sind und daher über gleiche Sortimente verfügen".

Hildens Wirtschaftsförderer Peter Heinze sieht in der Übernahme nichts Ungewöhnliches. "Das passiert überall, das muss niemanden beunruhigen." Er will schon bald mit der Familie Hardeck Kontakt aufnehmen, um sich nach den Wünschen und Bedürfnissen des Unternehmens zu erkundigen.

(RP)
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