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Hilden Helmholtz wird 100: Spektakuläre Party

Hilden · Musikschule und Volkshochschule feiern das Weiterbildungszentrum Altes Helmholtz am 12. September.

Die unvergessene Bürgermeisterin Ellen Wiederhold ging hier ebenso zur Schule wie die Unternehmer und Kunstmäzene Brüder Braun ("Kunstraum"). Das "Alte Helmholtz" an der Gerresheimer Straße 20 hat schon viel erlebt, war Kaserne für Besatzungstruppen, Lazarett, Berufskolleg und schließlich Weiterbildungszentrum mit Musik- und Volkshochschule. Das Denkmal wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Das wird am Samstag, 12. September, ab 18 Uhr groß gefeiert - mit einer spannenden Zeitreise und einer witzig-überraschenden Musik- und Lichtschau, versprechen Eva Dämmer (Musikschule) und Niklas Rahn (Volkshochschule). Sie soll das "tolle Gebäude mit ehrwürdiger Geschichte" den Hildenern näher bringen, hofft Rahn: "Wir stellen immer wieder fest, dass Besucher fragen: Altes Helmholtz - wo ist das?" Die Gäste können die vergangenen 100 Jahre mit allen Sinnen erleben. Für jedes Jahrzehnt ab 1910 wird es einen Raum geben, in dem sich die Hildener und die große Geschichte widerspiegeln. "Es wird sehr spektakulär", verspricht Kirsten Hansen von der Musikschule, die sich die 1920er-Jahre ausgesucht hat.

Gegen 20.30 Uhr werden die Geburtstagsgäste nach draußen vor das Alte Helmholtz gebeten. Die Gerresheimer Straße wird gesperrt - damit es wegen des folgenden Spektakels keine Unfälle durch abgelenkte Autofahrer gibt. "Dann werden sich Zeitfenster öffnen", erläutert Eva Dämmer: "Das Gebäude bekommt eine Stimme, und zwar die von TV-Moderator Sven Lorig." Mehr Einzelheiten will die Leiterin der Musikschule noch nicht verraten. Es soll schließlich eine Überraschung werden. Fest steht aber schon jetzt: Das wird ganz großes Kino. So ein Spektakel hat Hilden noch nie gesehen. Und alle Hildener sind eingeladen und können dabei sein. Die NS-Zeit 1933 bis 1945 wird mit einer eigenen Veranstaltung am 9. November beleuchtet. 1938 zogen vom Alten Helmholtz aus SA-Schlägertrupps durch Hilden und ermordeten sechs (jüdische) Mitbürger. Das waren so viele Opfer wie in keiner anderen Stadt im Deutschen Reich - gemessen an der Einwohnerzahl. Über die Hintergründe informiert Dr. Stephan Lipski in einem Vortrag für die Volkshochschule am 10. November unter dem Titel "Eine ganz gewöhnliche Stadt". Dazu ist am 25. November eine Führung zu den "Stolpersteinen" des Künstler Gunter Demnig geplant. Sie erinnern an die 42 Hildener, die der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten in Hilden zum Opfer fielen. 2001 verkaufte die Stadt Hilden das etwas herunter gekommene Baudenkmal an die Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden. Diese sanierte das Gebäude für 5,5 Millionen Euro und vermietete es an die Volkshochschule, die Musikschule, das Stadtarchiv, die Freizeitgemeinschaft für Behinderte und Nichtbehinderte sowie den Stadtverband der Sänger. 2004 wurde das Gebäude auf Vorschlag der Hildener Bürger auf den Namen "Altes Helmholtz" getauft.

(RP)
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