Hilden Hildener Prinz Daniel heiratet seine Prinzessin Sabine

Hilden · Bürgermeister Horst Thiele war es am Montag eine "große Ehre" und ein "besonderes Vergnügen", Prinz Daniel Pitschke und Prinzessin Sabine Scherf um 11.11 Uhr im alten Ratssaal zu trauen. So häufig komme das nicht vor, hatte Thiele recherchiert. Das letzte Mal vor 13 Jahren habe sein Amtsvorgänger Günter Scheib das Prinzenpaar Gerd und Annette Schneiders vermählt.

 Prinzessinnen-Mutter Dagmar Uebber und Heiko Schultz werden sich im Sommer das Jawort geben.

Prinzessinnen-Mutter Dagmar Uebber und Heiko Schultz werden sich im Sommer das Jawort geben.

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

"Die Ehe hat noch immer Bestand", wertete das der Bürgermeister als gutes Omen. Die Trauung sei kein "Karnevalsgag", sondern die "Erfüllung eines Herzenswunsches". Das wisse er aus dem Vorgespräch mit den Brautleuten. "Sie sind ein hübsches Prinzenpaar und vertreten Hilden würdig", lobte er die beiden Tollitäten. Als Trauzeugen hatten sich beide Adjutant Axel Hennecke und Melanie Scherf, die Schwester der Braut, ausgesucht. Hennecke war der erste, der das junge Paar (der Ehename ist Pitschke), nach der Trauung fest umarmte und beglückwünschte. Die Mutter der Braut, Dagmar Uebber, hatte Freudentränen in den Augen. Zum öffentlichen Heiratsantrag ihres Schwiegersohnes war sie mitten in der Nacht aus dem Bett geholt worden. Im Juni will Dagmar Uebber ihren Freund Heiko Schultz heiraten: "Seit einem Jahr planen wir die Hochzeit, jetzt hat sich meine Tochter vorgepfuscht." Heiko Schultz ist Fernfahrer und erfuhr von der Prinzenhochzeit auf der Autobahn bei Freiburg. Dagmar Uebber hatte ihm eine SMS geschickt: "Kind heiratet". Schultz: "Ich war total überrascht, habe mich aber sehr für die beiden gefreut."

Auch Daniels Vater wurde von den Hochzeitsplänen überrascht: "Ich habe es aus der Zeitung erfahren. Dann hat sich Daniel gemeldet. Ich freue mich für ihn sehr."

Zu den Gratulanten gehörten auch die Freunde Iris und Björn Königsmark. Beide haben vor einem Jahr geheiratet: "Nicht so spektakulär wie die beiden. Sie haben sich schließlich im Karneval gefunden. Da ist eine Hochzeit an Rosenmontag nicht zu überbieten."

Horst Barsch überbrachte im Namen der Stadtwerke Hilden eine alte Pfanne als Hochzeitsgeschenk — "weil die schon so viel Lebenserfahrung hat". Die "Zickenschiffer" (Trinkspruch: Zick, Zwick, Schluck, Schlack, Hau weg") verehrten dem Brautpaar ein Herz mit den Fotos der neun fidelen und offenbar feierfreudigen Frauen, darunter auch die Brautmutter, und hatten noch einen schönen Kuchen gebacken. Freundin Jana Muschke überreichte einen selbst gebackenen Glückskeks. Patenkind Leonie (2) gratulierte auf dem Arm seiner Mutter Pamela Weiand, der besten Freundin der Braut. Daniel und Sabine wirkten nach der Trauung gelöst und sehr, sehr glücklich. "Es ist so schön, wir können es immer noch nicht so richtig glauben", beschrieben sie ihr Schweben auf Wolke sieben zwischen all den guten Wünschen und liebevollen Umarmungen.

Die Stadt Hilden hatte dem Brautpaar einen Umtrunk mit Häppchen ausgerichtet. Viel Zeit zu feiern blieb nicht. Durch ein Ehrenspalier der GHK-Tanzgarde eilte das Prinzenpaar bald zum Lindenplatz, um den Rosenmontagszug abzunehmen. Und dann ging's auch schon auf Hochzeitsreise — durch die Straßen von Hilden. 40 000 Jecke jubelten Daniel und Sabine zu, schätzt die Polizei. Ein Erlebnis, das beide sicher nie vergessen werden. cis/mi

(RP/ac)
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