Hilden. Hildenerin erreicht Spitzen-Abschluss

Hilden. · Anne Kropf gehört zu den drei erfolgreichsten Azubis im kaufmännischen Sport- und Fitnessbereich in ganz NRW.

 Sie ist mit Hanteln ebenso fit wie beim Thema Buchführung: Anne Kropf arbeitet imHAT-fit.

Sie ist mit Hanteln ebenso fit wie beim Thema Buchführung: Anne Kropf arbeitet imHAT-fit.

Foto: Olaf Staschik

Da hat sich Anne Kropf glatt selbst überrascht. Als sie aus der mündlichen Prüfung kam, hatte sie nicht das Gefühl, dass es übermäßig gut gelaufen wäre. "Ich bin sehr selbstkritisch", sagt die 27-Jährige von sich. Doch dann hatten die Mitglieder der Prüfungskommission sie wieder hereingerufen und vielsagend gelächelt. Da habe sie gewusst, dass die Prüfung wohl doch ganz gut war. "Ganz gut" ist dabei allerdings stark untertrieben. Immerhin gehört die Hildenerin Anne Kropf mit ihrer Abschlussnote zu den 240 besten Absolventen in ganz Nordrhein-Westfalen - von 75.000 Auszubildenden. In ihrem Beruf als Sport- und Fitnesskauffrau ist sogar nur zwei weiteren Azubis in diesem Jahr NRW-weit ebenfalls die Note "sehr gut" zuerkannt worden. Im IHK-Bezirk Düsseldorf hatte es zuletzt vor sechs Jahren die Bestnote in dieser Berufsgruppe gegeben.

Dabei ist Kropf eine "Spätberufene", wie sie sich selbst bezeichnet. Ursprünglich hatte sie nach dem Abitur Mathe und Philosophie auf Lehramt studiert. "Wahrscheinlich weil meine beiden älteren Schwestern Regina und Katharina ebenfalls Lehrerinnen geworden sind. Doch sie habe während des Studiums schnell gemerkt, dass dies nicht das Richtige für sie war: "Das war mir alles viel zu theoretisch, ich habe mich da nicht wiedergefunden", sagt sie rückblickend. Nach dem Studienabbruch kamen die Zweifel, ob sie noch einen Beruf finden würde, der ihr Spaß macht.

Weil sie selbst regelmäßig ins Fitnessstudio geht und auch von Kindesbeinen an immer viel Sport getrieben hat, kam sie dann auf die Idee, sich in diesem Bereich beruflich umzusehen. Sie informierte sich und entdeckte den Ausbildungsberuf zur Sport- und Fitnesskauffrau für sich. Und mit dem Fitnessstudio der Hildener Allgemeinen Turnerschaft (HAT Fit) fand sie auch bald den passenden Betrieb. "Das Team ist sehr nett, familiär und lustig", schwärmt Kropf von ihren 13 fest angestellten und mehreren freiberuflichen Kollegen. Im Gegenzug ist auch ihr Ausbilder Sven Reuter, gleichzeitig Vorsitzender der HAT, voll des Lobes: "Anne passt super ins Team und ich musste mich um gar nichts kümmern", so der 42-Jährige. Das sei längst nicht selbstverständlich. Einer seiner sechs bisherigen Azubis habe die Ausbildung sogar abgebrochen. Unterstützung fand Anne Kropf indes nicht nur bei ihrer Berufsschullehrerin Lydia Frank ("Die hat sich sehr für unsere Klasse eingesetzt"), sondern auch bei ihren Eltern. Günter und Margret Kropf zogen vor ein paar Jahren aus beruflichen Gründen nach Rosenheim und waren "natürlich erst nicht sehr begeistert, als ich das Studium abbrach", erinnert sich Anne. Doch trotz der großen Entfernung hätten sie sie auch unterstützt, nachdem sie sich für die dreijährige Ausbildung entschieden hatte. "Vor den Prüfungen kamen immer wieder Päckchen mit Süßigkeiten als Nervennahrung", über die sich die Tochter sehr gefreut habe. Zur Besten-Ehrung der IHK in Düsseldorf seien sie sogar extra aus Bayern angereist.

Nicht nur beruflich, auch privat hat Anne Kropf ihr Glück im HAT Fit gefunden. Bei ihrer Ausbildung lernte sie den Trainer Oussama Hammouda kennen und lieben. Vor gerade einmal vier Wochen ist sie zu dem 32-Jährigen nach Solingen gezogen. Dass sie in eine Festanstellung übernommen wird, erfuhr sie von ihrem Ausbilder übrigens noch vor der mündlichen Prüfung. "Wir setzen uns sehr dafür ein, Anne möglichst langfristig an uns zu binden", versichert Sven Reuter.

(RP)
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