Dr. Christian Marx Hilfe, wenn die Hände schmerzen

Ratingen · Der neue Chefarzt am Marienkrankenhaus ist Handchirurg. Morgen informiert er über häufige und seltene Erkrankungen.

 Christian Marx mit dem Röntgenbild einer menschlichen Hand.

Christian Marx mit dem Röntgenbild einer menschlichen Hand.

Foto: Achim Blazy

Dr. Christian Marx, Chirurg, 52 Jahre alt, gehört dem Leitungsteam des kath. St. Marienkrankenhauses seit Oktober letzten Jahres an. Nach etlichen Stationen, als Notarzt (einschließlich langjähriger Erfahrung im Rettungshubschrauber), als unter anderem gerichtlicher Gutachter und als stellvertretender Durchgangsarzt hat er seine Qualifikationen in einem breiten Behandlungsspektrum erworben.

Nun bringt er diese Kenntnisse in eine Klinik ein - das St. Marienkrankenhaus — die gesetzlich eigentlich für die "die Grund- und Regelversorgung" da ist. Es geht ihm aber auch in Ratingen darum, eine qualitativ hochwertige Basisversorgung zu garantieren. Und dazu gehören Schwerpunkte.

Sie suchen nun den in Ihrem Haus angesagten Weg in die interessierte Öffentlichkeit, halten am morgigen Dienstag mit Kollegen Vorträge über die Behandlung schmerzender Hände. Warum?

Marx Natürlich kommen wir auch mit Patienten vor möglichen Eingriffen ins Gespräch. Aber bei einer Gelegenheit wie bei einem Vortrag kann man sehr ausführlich, dazu auch noch mit Bildmaterial, Operationen und Behandlungsmethoden so genau erklären, dass ein Patient eher angstfrei zum Handchirurgen und in eine OP geht und sie versteht.

Ist die "schmerzende Hand" denn ein häufiger Befund?

Marx Allein das Karpaltunnelsyndrom - ein Engpass in der Handwurzel, der Nerven so beeinträchtigt, dass unter anderem große Schmerzen hervorgerufen werden - tritt statistisch bei jedem siebten Menschen einmal in seinem Leben auf - kann aber mit großem Erfolg operativ behoben werden. Wir machen diese Operation hier in der Regel endoskopisch, also ohne großen Schnitt. Das wären, auf Ratingen umgerechnet, mehr als 13.000 potentielle Patienten.

Wenn es mal nicht um die eine Hand geht, die die andere wäscht, wenn also nicht harmlose Sprichwörter gefragt sind, sondern ärztliche Hilfe wegen akuter Schmerzen, dann...

Marx ... merkt man erst einmal, wie wichtig uns unsere Hände sind. Bei fehlverheilten Brüchen, bei Sehnenscheidenentzündungen und -verengungen, Narbenkorrekturen, die zum Beispiel nach Unfällen und Verbrennungen nötig werden, helfen wir, auch bei Behandlung von Infektionen an der Hand und Arthrose.

Wenn man Sie so begeistert von Ihrem Metier sprechen hört, wird sofort klar, dass das "Ihr Ding" ist. Aber - sind denn alle Beschwerden auf Anhieb zu diagnostizieren?

Marx Die Ursachen schmerzender Hände reichen von beruflicher Belastung bis hin zu körperlichen Faktoren (Alterung oder auch Schwangerschaft). Viele Menschen, die zu mir in die Sprechstunde kommen, können sich den Schmerz in ihrer Hand oft nicht erklären. Und verwechseln natürlich auch Ursachen. Unterschiedliche Erkrankungen verursachen oft ähnliche Schmerzempfindungen. Flaschenverschlüsse aufdrehen, Brot schneiden, Schuhriemen zubinden: Für rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland sind derartige Tätigkeiten entweder mit Schmerzen verbunden oder gar überhaupt nicht mehr möglich. Nicht selten wird hierdurch das alltägliche Leben extrem negativ beeinflusst. Wir können jedenfalls in unserem Haus mit unserem Team kompetent bei derartigen Fällen helfen, dazu noch in der klinischen Notfallmedizin mit interdisziplinärer Zusammenarbeit. Auch darüber werden wir morgen nach den Vorträgen Fragen beantworten.

GABRIELE HANNEN STELLTE DIE FRAGEN

(RP)
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