Altweiber 2017 in Hilden Jecken stürmen erfolgreich die Waldkaserne

Hilden · Es war nicht einfach, aber es gelang: Nur durch eine vorher genommene Geisel hatten die Karnevalisten die Chance, die Waldkaserne einzunehmen. Prinz Sven führte sie an.

 Prinz Sven hat es geschafft: Bei strömendem Regen führt er seine jecken Untertanen in die Kaserne.

Prinz Sven hat es geschafft: Bei strömendem Regen führt er seine jecken Untertanen in die Kaserne.

Foto: Köhlen, Stephan

Die Feldjäger hatten sich besonders gut vorbereitet: Das Tor zur Waldkaserne war mit Kette und schwerem Schloss verschlossen. Ein Dutzend Soldaten im Schutzanzug, ausgerüstet mit Schutzschild, Schlagstöcken und scharfen Waffen - dornige Rosen! - zog auf und postierte sich am Eingang vor dem Tor, blockierte die Straße aufs Gelände. Ein Diensthund legte sich mächtig ins Geschirr. Und auch Ansagen aus einem Lautsprecherwagen sollten für Ruhe sorgen.

Auf der anderen Seite rüttelten die Karnevalisten am Tor. "Wir wollen rein!" skandierten sie, angeführt von den kleinen und großen Tollitäten. Oberst Harald Wegener lehnte das rigoros ab. "Wir haben eine Geisel!", rief Prinz Sven I. daraufhin. Der bleibe nur dann unversehrt, wenn das Tor geöffnet werde. Durch eine Nebentür durfte der Prinz zur Verhandlung in die Kaserne.

 Vor dem Festzelt auf dem alten Markt lassen sich Jana, Barbara und Annaliza aus Hilden eine Portion Pommes schmecken.

Vor dem Festzelt auf dem alten Markt lassen sich Jana, Barbara und Annaliza aus Hilden eine Portion Pommes schmecken.

Foto: Christoph Schmidt

Wegener musste sich geschlagen geben: "Ich habe nun mal die Verantwortung für meine Leute!" Wobei er den als Geisel genommenen Hauptgefreiten erst auf den zweiten Blick ausmachen konnte - der junge Zeitsoldat war von den hinterhältigen Karnevalisten unter einer blauen Glitzer-Perücke versteckt, unkenntlich gemacht worden!

 Silke, Karin und Andrea sind aus Hilden und gut drauf.

Silke, Karin und Andrea sind aus Hilden und gut drauf.

Foto: Christoph Schmidt

Unter lautem "Itter, Itter, Helau"-Gejohle und in einem sintflutartigen Sturzguss aus schwarzen Wolken strömten die Jecken in die trockene und - meteorologisch betrachtet - sturmsichere Sporthalle, wo in gemütlicher Runde gefeiert wurde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort