Hilden/ Langenfeld Hitzefrei auf dem Wochenmarkt

Hilden/Langenfeld · Der lange Markt-Freitag im Norden wird wohl verkürzt. Ein heimischer Meteorologe warnt vor Unwettern.

 Genießen ein Eis: Fischhändler Tillmanns und Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider. Morgen schließt der Wochenmarkt früher.

Genießen ein Eis: Fischhändler Tillmanns und Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider. Morgen schließt der Wochenmarkt früher.

Foto: rm-

Es wird heiß. 37 Grad sind für morgen angesagt. Bis zu 41 Grad Celsius sind es am Samstag.

Wochenmarkt Die Stadt Langenfeld hat ihren Marktbeschickern deshalb freigestellt, den Markt früher - ab 13 Uhr - zu verlassen. Das gelte vor allem für Anbieter von Frischwaren Pflanzen, Eier, Obst, Gemüse. Denn nicht allen Händlern stünden ausreichende Kühlmöglichkeiten zur Verfügung, um etwa verderbliche Ware frisch zu halten, heißt es in der Begründung der Stadt. In Hilden gibt es eine solche Aufforderung nicht. Jedoch tragen sich die Markthändler mit dem Gedanken, den eigentlich langen Freitag auf dem Nordmarkt zu verkürzen. "Das macht Sinn", sagt etwa Händler Rafael Noack.

Der Hauptmarkt am Samstag soll aber wie üblich laufen; in der Regel ist um 13 Uhr Schluss. Die Geflügelhändlerinnen Heidrun Möller und Gabi Blömer sehen das größte Problem gar nicht bei den Händlern: "Wir sind ausgerüstet und bis zu uns einschließlich funktioniert auch die Kühlkette", sagt Möller. Die Kunden sollten aber daran denken, eine Kühltasche für ihre Einkäufe mitzubringen. Gerade Geflügel und andere Fleischwaren sind extrem empfindlich, wenn es um Hitze geht.

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Karibiknacht Für die Karibnacht, die Gäste aus der ganzen Region anzieht, hat die Stadt Langenfeld als Veranstalter bereits zusätzliche Sanitäter gebucht. Etwa 15 Kräfte des Malteser-Hilfs-Dienstes werden im Einsatz sein. Darüber hinaus sollen drei Trupps mit je drei Personen auf dem Marktplatz unterwegs sei und helfen. "Bisher hatten wir zwei Trupps à zwei Leute", sagt City-Manager Jan-Christoph Zimmermann. Er wird vor Samstag noch Gespräche mit den Gastronomen führen, damit sie ausreichend alkoholfreie Getränke bereithalten. "Schließlich wird für Samstag der Höhepunkt der Hitzewelle erwartet",sagt Zimmermann.

Altenheime In den Seniorenheimen werden die Mitarbeiter dafür sorgen, dass die alten Menschen ausreichend trinken. "Außerdem werden wir die Kost auf leichte Gerichte, viel Obst und mehr Eis zum Nachtisch umstellen", sagt Pflegedienstleiter René Kastir. Mit frühem Abdunkeln der Räume will man in Haus Horst und "Stadt Hilden" der Hitze entgegenwirken.

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Wetterfrosch "Die anstehende Extremhitzewelle steht im doppelten Sinne auf dünnem Eis", warnt der Meteorologe Armin Opherden aus Monheim. Das Erreichen neuer Rekordwerte sei möglich, aber unsicher und es bestehe das Risiko schlimmer Unwetter. "Die Luftmassen, die aktuell auf dem Weg von Afrika zu uns sind, sind zwar ungewöhnlich heiß. Die Natur ist jedoch ständig um Ausgleich bemüht. Da wir uns nicht im Zentrum eines riesigen Kontinents befinden, sind Meere, und damit deutlich kältere Luft, nicht weit", so Opherden. Das habe Folgen: "Zum einen kann die besonders heiße Luft Ausgleichsströmungen in Gang setzen. Dann kühlt es ab." Allerdings gebe es auch eine ernste Gefahr: Über der heißen Luft befinde sich ein "Deckel", quasi die Eisschicht. Das sei Luft mit einer bestimmten Temperatur, die es nicht erlaubt, dass die heiße Bodenluft hochsteigt. Es bleibt somit sonnig und wolkenlos. Schafft die heiße Luft den Durchbruch, könnten in kurzer Zeit schwere Unwetter entstehen. "Wer sich in der Natur oder an Gewässern befindet, sollte lieber zu früh als zu spät den Heimweg antreten", rät Opherden.

(og/arue)
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