Hilden Höchste Zeit für den Frühling

Hilden · Wer im Sommer einen schönen Garten oder Balkon haben will, muss jetzt aktiv werden. Auch für bunte Frühlingsblumen ist es noch nicht zu spät. Gartenexperten raten, was wann wie zu tun ist.

 Helmut und Peter Selders betreiben Gartenbau und gehören zum Bund deutscher Baumschulen. Sie geben Tipps für Balkonblumen, Stauden und Rosen sowie den Rasen.

Helmut und Peter Selders betreiben Gartenbau und gehören zum Bund deutscher Baumschulen. Sie geben Tipps für Balkonblumen, Stauden und Rosen sowie den Rasen.

Foto: anja tinter

Stiefmütterchen, Veilchen, Primeln, Hyazinthen und vor allem: gelbe Narzissen. Diese Blumen stehen mehr als alle anderen für den Frühling. Für den Haaner Gartenexperten Helmut Selders, Vizepräsident im Bund deutscher Baumschulen, gehören sie unbedingt in eine Frühlingsbepflanzung, im Garten und auf dem Balkon. Fürs Blumenpflanzen gilt eigentlich: je früher desto besser. Denn umso früher kann eine Pflanze Wurzeln entwickeln. Wichtig beim Pflanzen ist das "Anwässern", erklärt Selders: "Man muss einmal richtig viel wässern, so dass die Pflanze im Brei steht, damit sie den Kontakt zum Boden findet."

 Werner Siggelkow mit Äpfeln von der Streuobstwiese

Werner Siggelkow mit Äpfeln von der Streuobstwiese

Foto: ola

Tipps für den Balkon

Wer noch den Frühling auf seinen Balkon holen will, sollte spätestens jetzt entsprechende, frostharte Blumen pflanzen. Für einen Balkonkasten von etwa 100 mal 20 Zentimeter empfiehlt Selders 20 Liter gute Erde, das heißt mit viel Weißtorf, Komposterde und Langzeitdünger. Da hinein könnten 20 Stiefmütterchen gepflanzt werden: "Mit 20 Stiefmütterchen hat man ein Feuerwerk an Farben bis Anfang Mai." Diese können mit Primeln und höher wachsenden Blumen wie Trauben-Hyazinthen und Narzissen ergänzt werden. Allerdings, sagt Selders: "Wer jetzt Kübel und Balkonkästen bepflanzt, macht es im Mai noch mal." Denn Anfang Mai ist die Frühlingspracht meist verblüht. Dann sollten die Pflanzen aus der Erde genommen und durch Sommerblumen wie Geranien und Petunien ersetzt werden.

Wer genug Platz auf dem Balkon hat, kann statt Balkonkästen besser Kübel bepflanzen, weil sie die Feuchtigkeit länger halten. Man muss also seltener gießen.

Auch Kräuter für die Küche sollten jetzt gepflanzt werden, am besten im Kübel. Dabei kann man sich ganz von Geschmacksvorlieben leiten lassen. "Alle Kräuter sind möglich", sagt Helmut Selders. Ausnahme: Das Basilikum ist sehr empfindlich und hält sich in Deutschland auf dem Balkon kaum. Ansonsten können alle Kräuter nach Belieben nebeneinander stehen. Besitzer von Balkonen mit wenig Sonne sollten allerdings besser auf Kräuter verzichten, rät der Fachmann für Grünes: "Ohne Sonne bekommen die Kräuter kein Aroma."

Für ausgemachte Schatten-Balkone sollten auch Blumen ausgesucht werden, die mit wenig Sonne auskommen. Rosen beispielsweise sind dafür nicht geeignet. Dafür ist das Gießen kein Problem. Spätestens jetzt müssen Gartenrosen zurückgeschnitten werden. Die neuen Triebe brauchen Platz. Nur wenn die alten Zweige weit genug herunter geschnitten werden, entwickeln sich schöne Blüten. Nach Selders' Erfahrung gehen Laien zu vorsichtig heran. Seine Empfehlung: Beetrosen bis auf eine Handbreit, Edelrosen zwei Handbreit über der Erde herunter schneiden.

Düngen ist die zweite Pflicht des Gärtners im Frühling. Die Wahl des Düngers hängt von der Pflanze ab. Rosen brauchen etwas anderes als Rhododendren. Wer unsicher ist, sollte sich von Fachleuten beraten lassen. Wichtig ist aber auch hierbei, nicht zu knausern, sagt Selders: "Wer viel verlangt, muss auch viel geben." Für einen schönen Rasen braucht es Kalk. Durch Regen und Umwelteinflüsse wird der Boden immer saurer. Der Rasen bekommt nicht genug Nährstoffe, Moos breitet sich aus. Mit 200 bis 300 Gramm Kalk pro Quadratmeter bekommt man das Problem in den Griff.

(entz)
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