Gebühren-Überblick für 2017 Hundesteuer steigt in Hilden - Langenfeld am günstigsten

Hilden/Haan · Am günstigsten im Kreis ist Langenfeld, am teuersten Monheim bei gefährlichen Listen-Hunden. Ein Überblick über die Preise in den Städten in der Region.

 Die Stadt ließ 2016 eine Bestandsaufnahme durchführen. Hilden hat jetzt 210 Hunde mehr. Aktuell sind 3150 Vierbeiner im Steueramt gemeldet.

Die Stadt ließ 2016 eine Bestandsaufnahme durchführen. Hilden hat jetzt 210 Hunde mehr. Aktuell sind 3150 Vierbeiner im Steueramt gemeldet.

Foto: Olaf Staschik

Hundesteuer - immer wieder ein Reizthema. Wozu braucht man die überhaupt? Schließlich handelt es sich nicht um eine zweckgebundene Abgabe. Das heißt: Sie wird nicht für Hundefreilaufflächen, kostenlose Kotbeutelspender oder sonstige Annehmlichkeiten für Hundebesitzer verwandt.

 So sieht die Hundemarke in Langenfeld aus, die ein Beleg für die entrichtete Hundesteuer ist.

So sieht die Hundemarke in Langenfeld aus, die ein Beleg für die entrichtete Hundesteuer ist.

Foto: Matzerath

Langenfeld bietet seinen 3500 Hundebesitzern immerhin zwei schöne Freilaufflächen und den günstigsten Steuersatz im Kreis: 90 Euro für einen Hund im Jahr. Bei zweien kostet jeder Hund 108 Euro. Dafür gibt es keine Ermäßigung bei so genannten gefährlichen Hunden - selbst wenn sie einen Wesenstest hinter sich haben und keinen Maulkorb tragen müssen - außerdem keine begrenzte Steuerfreiheit, wenn der Hausgenosse aus dem Tierheim kommt. Beides sei auch in absehbarer Zukunft nicht angedacht, sagt Andreas Scholz, Langenfelder Referatsleiter für Steuern und Abgaben. Übrigens sind in Langenfeld von 3500 nur sieben gefährliche Hunde gemeldet - für Scholz unter anderem ein Argument für die hohe "Listenhunde"-Steuer.

Die Stadt Hilden erhöht 2017 die Hundesteuer - im Schnitt um 4 bis 5,5 Prozent. Das hat der Stadtrat gerade beschlossen - einstimmig. Für einen Hund werden 114 Euro fällig, bei zwei Bellos 138 Euro je Tier. Für einen gefährlichen Hund oder einen Hund bestimmter Rassen verlangt die Stadt jetzt 912 Euro. Laut aktueller Zählung gibt es in Hilden 3150 Vierbeiner. Kämmerer Heinrich Klausgrete plant, 2017 gut 364.000 Euro Hundesteuer einzunehmen.

Auch Haan hat zum Neuen Jahr die Hundesteuer erhöht - zum ersten Mal seit sechs Jahren. Für einen Hund werden 120 Euro, für zwei Hunde jeweils 144 Euro fällig. Für gefährliche Hunde wird ein Zuschlag von 480 Euro pro Jahr eingeführt - obwohl nur elf "Listenhunde" in Haan gemeldet sind und es in der Vergangenheit keine Beanstandungen gab. Aktuell sind 1890 Hunde in Haan registriert. 2017 soll es eine Bestandsaufnahme geben. Die letzte liegt zehn Jahre zurück. Warum Hundebesitzer für ihr Hobby überhaupt eine Steuer zahlen müssen, lässt sich sehr schön bei der Stadt Monheim nachlesen: "Die Haltung eines Hundes bedeutet einen finanziellen Aufwand, der über den allgemeinen und notwendigen Lebensbedarf hinausgeht." Mit der Aufwandssteuer solle die zum Ausdruck kommende "besondere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Halter" besteuert werden, heißt es da. Das erinnert ein bisschen ans alte Preußen, wo die Hundesteuer um das Jahr 1810 als Luxussteuer erstmals eingeführt wurde. Außerdem soll die Hundesteuer heute dafür sorgen, dass die Zahl der Tiere "und die damit verbundene Verunreinigung" nicht überhand nimmt.

Monheim hat mit die höchsten Hundesteuer-Tarife im Kreis: ein Bello kostet 132 Euro. Und für einen gefährlichen Hund werden 1320 Euro verlangt. Bei zwei und drei Hunden ist Ratingen am teuersten: Dort werden ab dem neuen Jahr 160 beziehungsweise 195 Euro je Tier berechnet.

(RP)
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