Hilden Im ehemaligen Alhambra-Kino entstehen Laden und Wohnungen

Hilden · Kaum zu glauben: In Hilden hat es früher mehrere Kinos gegeben. Überlebt hat nur eines: die Lux Lichtspiele an der Benrather Straße 20, 1951 als Corso-Lichtspiele eröffnet. Das ehemalige "Alhambra"-Kino an der Kirchhofstraße (links neben dem Haus Nummer 3) lag lange in einer Art Dornröschchenschlaf und hat jetzt einen neuen Besitzer bekommen. Bauunternehmer Tadeusz Gandlau aus Langenfeld hat das Vorderhaus gekauft und lässt es sanieren. Im Erdgeschoss entsteht ein Ladenlokal, darüber drei Wohnungen. Das Hinterhaus mit dem Kinosaal wurde an jemand anderen verkauft.

 Das Alhambra-Kino an der Kirchhofstraße. Das Foto stammt von Umzug, der in der Zeit der Nationalsozialisten stattfand.

Das Alhambra-Kino an der Kirchhofstraße. Das Foto stammt von Umzug, der in der Zeit der Nationalsozialisten stattfand.

Foto: Stadtarchiv Hilden

Aus dem Kaisersaal des Gasthofes Frisch an der Mittelstraße 1 entstand kurz nach dem Ersten Weltkrieg das "Eden Theater", hat Christina Dütjer vom Stadtarchiv herausgefunden. Es war ein Theater mit richtigen Schauspielern. Direktor war Carl Bernatzky. Der ehemalige Clown hatte bereits im Februar 1910 in einem Pferdestall an der Mittelstraße 37-39 ein "Theater lebender Photografien" eröffnet. Das war Hildens allerstes Kino. Bernatzky war vielfältig engagiert. Er betrieb auch das "Eden Theater". Es zeigte zunächst Operetten. 1925 wurde es in Alhambra umbenannt. "Die beiden ersten Programme bilden Lichtbild-Attraktionen, welche in der dritten Woche von dem weltberühmten Zwergen-Theater von Direktor Albert Scheuer, Hamburg, zurzeit Köln Reichshallen-Theater, abgelöst wird", ließ der Kino-Pionier das geneigte Publikum im "Rheinischen Volksblatt" wissen. 1934 starb Bernatzky. Seine Frau übernahm das Alhambra, das in den 1970er-Jahren geschlossen wurde.

(cis)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort