Kreis Mettmann Immer ME-HR Wunschkennzeichen

Kreis Mettmann · Ab 2015 können die Neanderländer ihre Autokennzeichen nicht nur in NRW, sondern bundesweit mitnehmen.

 Der Leiter der Zulassungsstelle, Bernd Schneeweiß.

Der Leiter der Zulassungsstelle, Bernd Schneeweiß.

Foto: Olaf Staschik

Mehr als 50.000 Wunschkennzeichen hat das Straßenverkehrsamt im Kreis Mettmann in diesem Jahr ausgegeben. Das entspricht gut 70 Prozent aller Zulassungen, sagt dessen Leiter Bernd Schneeweiß. Er kennt auch die Vorlieben der Neanderländer. Am häufigsten werden die Kombinationen "ME-IN", ME-HR", "ME-HL", "ME-ER", ME-GA" und "ME-XX" gewählt.

Kurios: "ME-DL" steht für "Mädel", "ME-QP" für Coupe. Mit "ME-TT" outet sich nicht ein Liebhaber von Mettbrötchen, sondern der stolze Besitzer eines Audi TT. Fußballfans nutzen die Nummernschildern, um die Liebe zu ihrem Club auszudrücken: Fortunen wählen die Zahlenkombination 1895, Schalker nehmen 1904, Borussen 1909 und Gladbacher die 1900. 911 ist eine Typenbezeichnung und steht für Porsche 911. Wer sich so einen Luxussportwagen leistet, hat in der Regel auch noch die 10,20 Euro für das Wunschkennzeichen (12,80 Euro bei Vorabreservierung im Internet) übrig.

Beliebt sind auch "Schnapszahlen" wie 111, 222 oder 1234 beziehungsweise 4321. "Manche vermerken auf dem Kennzeichen auch ihren Hochzeitstag", schmunzelt Schneeweiß: "Wohl in der Hoffnung, ihn dann nie mehr zu vergessen." Es gibt auch Wünsche, die das Straßenverkehrsamt nicht erfüllt: Die Buchstaben-Kombinationen NS, HJ, SA, SS und KZ sind nicht erlaubt.

Wer noch kein Wunschkennzeichen hat, muss damit nicht bis zu einer Neuzulassung oder Halteränderung warten. "Jeder Fahrzeughalter kann jederzeit ohne einen besonderen Grund ein anderes ME-Kennzeichen erhalten", erläutert Schneeweiß. 3872 Halter machten von dieser "Umkennzeichnung" in diesem Jahr Gebrauch. Kosten: 39,70 oder 42,30 Euro (wenn das Kennzeichen vorab im Internet reserviert wird).

Das ist gut investiertes Geld: Denn ab 2015 können die Neanderländer ihre Wunschkennzeichen bundesweit mitnehmen. Bislang war das nur in Nordrhein-Westfalen möglich. 2013 nahmen 2136 ME-ttmanner ihre Kennzeichen bei ihrem Umzug mit. 3118 Halter zogen mit ihren Heimatkennzeichen in den Kreis Mettmann. Landrat Thomas Hendele aus Hilden hat an seinem Dienstwagen übrigens kein Behörden-, sondern ein Wunschkennzeichen. "ME-AS 8591" ist eine Kombination aus den Anfangsbuchstaben und Geburtsjahren seiner beiden Kinder. Bäcker Roland Schüren wählt für seine Lieferfahrzeuge "ME-HL".

2012 erlaubte der Bundesrat Kreisen und Städten, wieder ihre alten Kfz-Kennzeichen einzuführen. Der Kreis Mettmann hielt aber an seinem "ME"-Kennzeichen fest. Da waren sich alle Fraktionen im Kreistag ausnahmsweise einmal einig. Hilden hatte früher "D" für Landkreis Düsseldorf-Mettmann. Weil das kein eigenes, Hilden spezielles Kennzeichen war, hätte dies laut Bundesratsbeschluss auch gar nicht wieder verwendet werden dürfen. Mittlerweile haben die Neanderländer eine eigene Identität entwickelt. Das zeigte sich 2007. Damals sprachen sich 89 Prozent der knapp 500 000 Einwohner gegen eine Änderung des Kreisnamens aus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort