Hilden/Haan In den Notfallpraxen wird es voll

Hilden/Haan · Hilden schließt zum 31. Januar. Die Praxen in den Nachbarstädten gehen von einem Patienten-Ansturm aus.

 Die Notfallpraxis in Langenfeld ist schon jetzt gut belegt. Kommt auch nur ein Teil der derzeit 9000 Patienten aus Hilden hinzu, ist Warten angesagt. Für die Kinder bleibt bis April alles beim Alten.

Die Notfallpraxis in Langenfeld ist schon jetzt gut belegt. Kommt auch nur ein Teil der derzeit 9000 Patienten aus Hilden hinzu, ist Warten angesagt. Für die Kinder bleibt bis April alles beim Alten.

Foto: Matzerath

Rund 9000 Patienten hat die Notfallpraxis Hilden im vergangenen Jahr behandelt. Dort wird Patienten geholfen, wenn die niedergelassenen Ärzte Feierabend haben. In einer Woche, am 31. Januar, wird die Notfallpraxis Hilden geschlossen. Die Hildener, Haaner und Erkrather müssen dann in die Nachbarstädte ausweichen. Dort rechnen die Notfallpraxen mit einem Patientenansturm.

Mit der Notdienstpraxis Langenfeld sei eine "adäquate Versorgung im allgemeinen ärztlichen Notdienst gegeben" - meint Dr. Peter Potthoff, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Will sagen: Zu den 11.000 Patienten, die die Notfallpraxis Langenfeld pro Jahr behandelt, kommen dann eben noch die 9000 aus Hilden, Haan und Erkrath dazu. Das wird in jedem Fall zu deutlich längeren Wartezeiten führen. Notfallpraxis Langenfeld (zuständig für Langenfeld, Monheim, Leverkusen-Hitdorf): Klosterstraße 32 am St. Martinus-Krankenhaus Tel. 02173 90 99 99. Geöffnet: Mo, Di, Do: 19-23 Uhr Mi und Fr: 16-23 Uhr Sa, So, Feiertag: 8-23 Uhr; außerhalb dieser Zeiten: anrufen.

Das Solinger Klinikum in Gräfrath erwartet ab Februar einen Patienten-Ansturm - aus Hilden, Erkrath und Haan. Denn die dortige Notfall-Praxis liegt nur etwa acht Kilometer von Hilden entfernt. Deshalb werden viele Patienten nach Solingen, und nicht nach Langenfeld ausweichen, glauben die Verantwortlichen im größten Solinger Krankenhaus. Dabei ist es dort heute schon bisweilen sehr voll. Denn die Notfallpraxis befindet sich in den Räumen der Zentralen Notfallambulanz des Klinikums. Dorthin wenden sich Jahr für Jahr mehr Patienten: 2010 waren es 33.000, 2015 schon 45.000. "Die Schließung der Notfallpraxis Hilden wird jedenfalls nicht ohne Konsequenzen für die Patienten bleiben", ist Dr. Patric Tralls, Chefarzt der Zentralen Notfallambulanz des Städtischen Klinikums, sicher. Er und sein Team sind für die Behandlung von Unfallopfern mit schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Zuständen zuständig. Für Beschwerden, mit denen man den Hausarzt aufsucht, ist die Notfallpraxis zuständig. Das bringen Patienten immer wieder durcheinander. In der Zentralen Notfallambulanz wird auch nicht nach der Reihenfolge des Eintreffens behandelt. Absolute Priorität hat die Versorgung von lebensbedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen. Städtisches Klinikum Solingen, Gotenstraße 1, Notfallpraxis 0212 547-0). Öffnungszeiten Mittwoch und Freitag von 16-22 Uhr. Samstag, Sonntag, Feiertage 10-22 Uhr.

Viele Hildener und Erkrather werden auch in die zentrale Notfallpraxis Düsseldorf am Evangelischen Krankenhaus (Kronenstraße 15) ausweichen. Dort tun Allgemeinmediziner, Internisten, Orthopäden, Chirurgen, Kinderärzte, Augenärzte, HNO-Ärzte, Neurologen, Psychiater, Gynäkologen und Zahnärzte Dienst. Die Notfallpraxis Düsseldorf behandelt jährlich 100.000 Patienten.

Am Montag vor einer Woche war der Andrang so groß, dass Patienten bis zu acht Stunden warten mussten. "Absolute Notfälle haben Priorität", betont das Team. 78 Patienten wurden behandelt, bestätigte die Klinik und wies darauf hin, dass die Arbeit in der Notfallambulanz "grundsätzlich nicht planbar" sei. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 20-7 Uhr. Freitag 17-7 Uhr. Mittwoch 14-7 Uhr. Samstag, Sonntag und Feiertage 8-7 Uhr. Achtung: Fachärzte sind nur bis 24 Uhr da.

(RP)
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