Hilden/Haan In Hilden und Haan fehlen 200 Betreuungsplätze für Kinder

Hilden/Haan · Der Bedarf und die Geburtenrate steigen und steigen. Die Eltern müssen Überbelegungen und Wartezeiten von bis zu sechs Monaten in Kauf nehmen.

Eltern von Kindern zwischen 0 und sechs Jahren haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Doch den Städten Hilden und Haan fällt es schwer, diesen Anspruch auch einzulösen. Das hat zwei Gründe. Immer mehr Eltern lassen ihre kleinen Kinder betreuen. Dazu werden wieder mehr Kinder geboren, die Geburtenrate steigt wieder an. Hinzu kommt: Deutschland hat in kurzer Zeit fast eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Darunter waren auch viele Familien mit Kindern. In Hilden fehlen rund 120 Plätze.

Die Stadt Hilden kann den Rechtsanspruch der Eltern im Moment nur durch Überbelegungen und Wartezeiten für Eltern von bis zu sechs Monaten erfüllen, stellt Jugenddezernent Sönke Eichner fest: "Ab August 2018 sollten weitere 80 Plätze geschaffen werden." Wo, wie und zu welchen Kosten, werde gerade im Jugendamt überlegt. Die Stadt zahlt bereits aus eigener Tasche für die Kinderbetreuung rund 5,1 Millionen Euro im Jahr. Im Haushalt klafft ein Defizit von vier Millionen Euro. Probleme gibt es auch bei der Kindertagespflege.

Dort gibt es aktuell 220 Plätze. Die Kinder werden von rund 64 Tagesmüttern und -vätern, darunter 16 von außerhalb, betreut. "Die Nachfrage ist weiterhin sehr hoch", berichtet die Leiterin des Amts für Schule, Jugend und Sport: "Es ist nach wie vor schwierig, neue Tagespflegepersonen für Hilden zu gewinnen, um der laufenden Fluktuation entgegenzuwirken." In Haan fehlen 70 bis 100 Betreuungsplätze, vor allem in Unterhaan. Deshalb soll eine neue Kita gebaut werden. Im Gespräch ist der Standort Bachstraße (Private Kindergruppe) oder ein Eckgrundstück an der Ohligser Straße/Erikaweg.

Die Awo-Kita Käthe-Kollwitz-Straße soll um 30 Plätze erweitert werden. 108 Mädchen und Jungen können von Tageseltern betreut werden. Sie haben große Probleme, mit über drei Jahren einen Platz in einem Kindergarten zu finden, berichtet Renate Tappen von der Interessengemeinschaft Kindertagespflege.

(RP)
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