Hilden Innige Verbindung von Natur und Kunst

Hilden · Zum 7. Mal bot die Hildener Sommerakademie im Haus Kolksbruch ein umfangreiches Kursprogramm.

Für viele Kunstinteressierte ist die Sommerakademie in Hilden ein lohnendes Ziel für kreatives Entfalten. Hier gehen Natur und Kunst, und das seit sieben Jahren, eine gelungene Symbiose ein. Wochenendkurse bieten im naturbelassenen Park an der Hochdahler Straße einen wunderbaren Rahmen, um künstlerisches Können auszutesten. Geleitet von erfahrenen Dozenten, ließen sich auch am letzten Wochenende die 32 Teilnehmer in Sachen Aquarell und Ölmalerei inspirieren. Heiße sonnige Tage, wie geschaffen, um inmitten von Teichen, Skulpturen den Unterricht im Grünen zu erleben.

In einer schattigen Baumgruppe umkreisen Schüler ihren Dozenten - Max Struwe - seit sieben Jahren ein vertrautes Gesicht. Auf einem Gartenstuhl, ein Fächer Pinsel in der Hand, auf der Erde ein Aquarellkasten, tupft er virtuos zarte Blattlinien auf seine Leinwand. Andächtiges Zuschauen, Ohren spitzen - man lauscht gebannt den Ausführungen des Meisters. Elf Schüler sind es und viele nicht zum ersten Mal dabei. Dorle Witzgall aus Viersen besucht hier den dritten Kurs. Freundin Renate Rowan aus Mülheim freut sichüber erste gelungene Aquarell-Versuche. Ihr gemeinsames Brücken-Motiv zeigt ganz unterschiedliche Sicht- und Malweisen.

Etwas weiter, beflügelt sich ein Ehepaar aus Krefeld gegenseitig. Yuri Joubert versucht ein Gefühl für Farbe und Wasser zu bekommen. Ehefrau Christel ist als Maskenbildnerin schon versiert bei Hell- und Dunkelverläufen.

Eine ganz andere Art des Aquarells pflegt Dozent Andreas Mattern (zum 6. Mal in Hilden). Ein künstlerischer Freigeist, der seine Schüler zu leuchtenden, satten Farbaufträgen und zu eigenen Interpretationen ermutigt. Auch hier gelöste, erwartungsvolle Stimmung, auch hier Spaß, Fachsimpeln und Glücksgefühle. Ideen bahnen sich mit Farben und Pinseln ihren Weg. Wie bei Karin Funke aus Düsseldorf und Margit Seiwert aus Hilden. Und bei den, zum dritten Mal aus Hessen angereisten Freundinnen Renate Osterwind und Elke Markel: "Wir sind beide fasziniert von der Aquarelltechnik und der tollen Atmosphäre." Doris Schildkamp, eine ältere, in Sachen Kunst sehr engagierte Berlinerin, strahlt über ihr gelungenes Naturbild.

Daneben outet sich der Langenfelder Thomas Fournier als "blutiger Anfänger"."40 Jahre habe ich nicht mehr gemalt", sagt er und schmunzelt über seine recht rustikalen Mal-Versuche.

Der unverkennbare Geruch von Ölfarbe weist den Weg zum schönen, 180 Meter großen Galerieraum, zur Königsklasse Ölmalerei. Panoramafenster bieten den idealen Naturblick. Ruhig ist es. Fast jeder arbeitet an zwei Staffeleien. Daneben Tische mit Farbtuben, Pinseln, Paletten. Dozent Bernard Lokai, Meisterschüler von Gerhard Richter, beobachtet während des Presse-Gesprächs aufmerksam jedes Werk, um hier und da Tipps zu geben. Sehr plastisch gestaltet die Haanerin Monika Hamp ihr Farbtube/Pinsel-Stillleben. Claudia Nebgen, Kunsttherapeutin aus Solingen, bannt eine Wolkenimpression gekonnt auf das Bild. Und Magarete Caspers, auch aus Haan, ist schon das dritte Mal dabei. "Man bildet sich hier schön weiter", sagt sie. "Und man bekommt immer wieder tolle Anregungen", schwärmt sie.

(nea)
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