Hilden Installateure rücken mit Blaulicht an

Hilden · Das Technische Hilfswerk - das sind 80.000 Freiwillige, die bei Unfällen und Katastrophen Menschen zu Hilfe eilen. Auch in Hilden gibt es einen Ortsverband. Mit seinen 25 Jahren ist er der jüngste in Nordrhein-Westfalen.

 Ortsbeauftragter Jörg Lobe (l.) und sein Stellvertreter Roland Peters (r.) wurden für fünf weitere Jahre mit ihren Ehrenämtern betraut.

Ortsbeauftragter Jörg Lobe (l.) und sein Stellvertreter Roland Peters (r.) wurden für fünf weitere Jahre mit ihren Ehrenämtern betraut.

Foto: Olaf Staschik

Lobe kam schon mit 13 zum Technischen Hilfswerk: "Mein Vater hat mich mitgenommen." Der war THW-Beauftragter in Heiligenhaus. Jörg Lobes Tochter Lynn (12) und sein Sohn Nick (16) sind auch beide beim Technischen Hilfswerk. Man könnte auch sagen: Familie Lobe lebt das THW. Der 44-jährige Elektromeister ist Sachverständiger bei der Dekra für Elektrotechnik und Arbeitssicherheit, opfert aber viel Zeit für das Technische Hilfswerk: Zugführer, Ausbildungsbeauftragter, Ortsbeauftragter und seit zehn Jahren auch Kreisbeauftragter: Jörg Lobe hat in seiner Freizeit schon viele Lehrgänge besucht, um fit zu sein fürs Ehrenamt. "Ohne den Rückhalt durch meine Familie könnte ich das alles nichtmachen", weiß der 44-Jährige. Nie vergessen hat er den Einsatz nach der Gasexplosion 1997 in der Düsseldorfer Krahestraße. Der Hausbesitzer hatte einen Komplizen dazu angestiftet, das Haus in die Luft zu jagen. Sechs Bewohner starben. "Drei Tage haben wir Stein für Stein abgetragen und nach Verschütteten gesucht", erinnert sich Lobe: "Das brauche ich nicht noch mal." Er und sein Stellvertreter Roland Peters sind ein gut eingespieltes Team. "Roland ist ein absolut genialer Macher. Wir ergänzen uns hervorragend, weil wir unterschiedliche Schwerpunkte haben", sagt Jörg Lobe. "Jörg hat ein unheimliches Fachwissen", schätzt der 40-jährige IT-Spezialist einer Landeseinrichtung an ihm: "Er ist sehr gut vernetzt und weiß genau, wie der Hase im THW läuft. Er versucht alle mit einzubinden und mit in die Verantwortung zu nehmen." Fünf Stützpunkte hat das Technische Hilfswerk im Kreis Mettmann (Velbert, Heiligenhaus/Wülfrath, Ratingen und Haan). Hilden ist für den Südkreis zuständig. Jeder Ortsverband hat besondere Fähigkeiten. Ratingen etwa verfügt über leistungsstarke Pumpen, um bei Überschwemmungen zu helfen. In Hilden ist die Fachgruppe Beleuchtung und Infrastruktur angesiedelt. Für rund 900.000 Euro hatte der Bund 2012 eine ehemalige Kleiderkammer der Bundeswehr an der Straße Auf dem Sand zu einem Stützpunkt mit Fahrzeughalle, Einsatzleitzentrale, Werkstatt, Küche und Schulungsraum ausgebaut.

Manchmal stiftet das THW sogar Ehen. Im August haben Denise (Verwaltungsbeauftragte) und Jörg Röder (Truppführer) geheiratet. Als die beiden aus der Kirche kamen, standen die Kameraden- klar - für das Brautpaar Spalier.

(cis)
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